Tanken: Mythen rund um die Tankstelle und den Spritpreis
Tank-Mythen auf dem Prüfstand

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Ist telefonieren an der Tanke gefährlich? Und der Sprit montags wirklich am günstigsten? Benzin hamstern verboten? Die Wahrheit über viele Tank-Mythen.
Bild: dpa
Tanken – eigentlich eine ziemlich unspektakuläre, wenn auch meist unangenehm teure Angelegenheit. Doch so einfach ist die Sache gar nicht. Es gibt eine Menge Gerüchte, die sich um das Tanken ranken. Manche dieser Mythen sind Märchen, andere galten früher, manche stimmen aber auch. Hier kommt die Wahrheit!
Mythos: Mit dem Handy telefonieren ist gefährlich

Ein gesetzliches Handyverbot auf Tankstellen gibt es nicht.
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Mythos: Ein leerer Tank auf der Autobahn ist strafbar
Richtig! Das Halten auf der Autobahn ist verboten, wenn der Grund dafür vermeidbar gewesen wäre. Da der Fahrzeugführer nach §23 der Straßenverkehrsordnung dafür zu sorgen hat, dass ausreichend Sprit im Tank ist, kann bei einem Liegenbleiber ein Bußgeld verhängt werden. Und zwar auch dann, wenn die Tankanzeige defekt war oder das Auto aufgrund von starkem Gegenwind mehr verbraucht hat als gewohnt.
Mythos: Einen Tank kann man nicht überfüllen

Es ist durchaus möglich, den Tank mutwillig zum Überlaufen zu bringen.
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Mythos: Bei Lackschäden haftet der Tankstellenbetreiber
Falsch! Zwar war es tatsächlich lange Zeit gängige Rechtsprechung, dass der Tankstellenbetreiber für Lackkratzer wegen einer heruntergefallenen Zapfpistole haften muss, auch wenn die Zapfsäule technisch einwandfrei war und der Kunde sie nicht richtig eingehängt hatte. Allerdings entschied das Landgericht Limburg am 18.11.2011 (Az. 3 S 159/11), dass der Betreiber einer Tankstelle nicht in jedem Fall für Schäden an Fahrzeugen, die durch herunter gefallene Zapfpistolen entstehen, haften muss. Zwar müsse der Betreiber einer Selbstbedienungstankstelle dafür sorgen, dass die Zapfsäulen keine technischen Defekte aufweisen und den bauartbedingten Sicherheitsvorschriften entsprechen, aber nicht nach jedem Tankvorgang eines Kunden überprüfen, ob dieser den Zapfhahn wieder korrekt eingehängt hat oder nicht.
Mythos: Montags ist das Tanken am günstigsten
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Mythos: Zu niedriger Reifendruck steigert den Verbrauch
Richtig! Ist der Reifendruck zu niedrig, steigt der Rollwiderstand, was - neben einem gefährlich verlängerten Bremsweg und einem größeren Reifenverschleiß - einen höheren Spritverbrauch zur Folge hat. Schon bei 0,2 bar zu wenig Luft in den Schlappen steigt der Verbrauch laut ADAC um ein Prozent.
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Mythos: Der günstigste Preis gilt
Falsch! Unterscheiden sich die Preise an der Tafel und der Zapfsäule, gilt immer der an der Zapfsäule zum Zeitpunkt des Abhebens der Zapfpistole. Widerspruch ist zwecklos, die Rechtsprechung ist hier eindeutig.
Mythos: Zucker im Tank legt das Auto lahm
Richtig! Die süße Pampe kann tatsächlich den Benzinfilter oder schlimmstenfalls sogar die Einspritzdüsen verkleben, und dann geht nichts mehr. Doppelt ärgerlich: Die Reparatur ist teuer.
Mythos: Benzin hamstern ist verboten

Maximal 240 Liter Sprit dürfen im Auto mitgenommen werden. Hamstern ist verboten.
Bild: Toni Bader
Mythos: Bei einem Unfall kann der Tank explodieren
Falsch! Zwar gehen in Film und Fernsehen ständig irgendwelche Autos bei einem Crash in die Luft, hier wird aber mit Sprengstoff nachgeholfen. In der Realität kann dies nur passieren, wenn Benzin ausgetreten ist und sich mit der Luft zu explosiven Gemisch verbindet – und das ist extrem selten. Ersthelfer, die an eine Unfallstelle kommen, brauchen deshalb keine Angst vor einer Explosion zu haben, sondern sollten schnellstmöglich den Insassen des Unfallfahrzeugs erste Hilfe leisten.
Mythos: Markenbenzin ist besser als das einer freien Tankstelle
Vielleicht richtig! Grundsätzlich gibt es in Deutschland (wie für fast alles) Normen für die Kraftstoffqualität, die sowohl Markentankstellen als auch freie erfüllen müssen, und der Sprit, der hier wie dort verkauft wird, stammt ohnehin aus denselben Raffinierien. Tatsächlich fügen viele Markentankstellen dem Kraftstoff aber Additive zu, die angeblich einen positiven Einfluss auf die Motorleistung oder den Verbrauch haben sollen. Laut ADAC ist die Wirksamkeit aber nicht bewiesen.
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