Vorstellung: In 15 Sekunden offen

Ein großes, sportliches Cabrio? Nichts leichter als das: BMW bringt den 8er auch als offene Variante, stilecht mit Stoffverdeck. Die Optik weicht natürlich kaum vom Coupé ab: Die Front mit der typischen "Sharknose" wird von der mächtigen Doppelniere dominiert, daneben sitzen die flachen Scheinwerferschlitze mit den hexagonalen Tagfahrlichtern. Die Frontschürze darunter mit den mächtigen Lufteinlässen macht ordentlich Eindruck.
Nur echt mit Stoffverdeck
Am Heck kommt auch das 8er Cabrio mit massiven Endrohren und geschwärzter Heckschürze.
Am Heck kommt auch das 8er Cabrio mit massiven Endrohren und geschwärzter Heckschürze – trägt hier aber nicht ganz so dick auf wie das Coupé. Im Profil sind die typischen BMW-Proportionen zu erkennen: lange Schnauze, langer Radstand, geduckte Silhouette und stark ausgestellte Radhäuser. Im Vergleich zum 8er Coupé wirkt das Cabrio allerdings noch gestreckter. Bei den Abmessungen nehmen sich die Karosserievarianten nichts: 4,84 Meter lang, 1,90 Meter breit, 1,34 hoch und mit einem 2,32 Meter langen Radstand fährt das Cabrio vor. Das Verdeck öffnet sich bis 50 km/h in 15 Sekunden und verschwindet dann unter einer Abdeckung, die von zwei Hutzen geziert wird. Zusätzliche Zugstreben, eine Verstärkung im Unterboden und ein Überrollschutzsystem versteifen die Karosserie und sorgen für mehr Sicherheit.
Dank der für den 8er entwickelten Fahrwerkstechnik und der steifen Karosserie soll auch das Cabrio ein Alleskönner sein: sportlich und schnell oder souverän und komfortabel unterwegs. In puncto Vernetzung, Assistenten und mit dem digitalen Cockpit ist das Cabrio wie auch das Coupé auf dem neuesten Stand. Seit März 2019 ist der offene 8er bestellbar. Die Auslieferungen beginnen wahrscheinlich im Frühsommer. Zum Marktstart gibt es ihn mit zwei Motoren: Als M850i mit V8-Benziner und 530 PS und als 840d mit Reihensechszylinder-Diesel und einer Leistung von 320 PS. Preislich startet die offene Version mit dem Selbstzünder bei 108.000 Euro. Der M850i xDrive kostet satte 133.000 Euro.

Innenraum: 350 Liter Kofferraum

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Erste Sitzprobe: Das Cockpit des Cabrios gleicht dem des Coupés.
Der Innenraum des 8er Cabrios gleicht natürlich dem des Coupés. Elektrische Sportsitze, Leder-Ausstattung und Sportlenkrad gehören dazu, genau wie das digitale Cockpit: ein 12,3-Zoll-Display ersetzt die Rundinstrumente, ein ins Cockpit integrierter 10,25-Zoll-Touchscreen in der Mittelkonsole steuert das Infotainment. Die Software, das neue Operatingsystem 7.0, das erstmals im neuen X5 präsentiert wurde, kann über Touch, den iDrive-Controller, die Lenkradtasten oder per Sprachsteuerung bedient werden. Updates werden drahtlos aufgespielt. Eine Reihe weiter hinten kann im Vergleich zum Coupé wenigstens gerade sitzen, Beinfreiheit gibt es allerdings kaum – genau wie im Coupé. Dafür ist die Rückbank im Verhältnis 50:50 teilbar, in den Kofferraum passen 350 Liter (bei geschlossenem Verdeck).

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Fahren: Die Assistenten lassen den 8er eine Nummer kleiner wirken

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Der V8 des M850i wirkt bei Landstraßentempo fast schon unterfordert.
Was für ein Bulle von Motor! Dieser V8 joggt nur und schüttelt das vorgeschriebene Landstraßentempo bei 1500 Touren gelangweilt aus dem Ärmel. Klingt dabei wie ein fernes Gewitter, das schlagartig näherkommt, wenn man auf der Autobahn beschleunigt. Bei Halbgas brüllt der 4,4-Liter kurz auf, um die Urgewalt seiner 530 PS anzudeuten. Der könnte in 3,9 Sekunden auf 100, ruckzuck die Luxuskabine in eine Sturmhölle verwandeln und die elektronischen Helfer alarmieren! Mit deren Unterstützung wirkt der ausladende Viersitzer gefühlt eine Nummer kleiner, und die Assistenten spielen einem agile Handlichkeit vor. Aber so fährt man doch kein Cabrio von dieser Größe! Das noch mal 125 Kilogramm schwerer ist als das auch nicht gerade leichte 8er Coupé – und sogar die Zweitonnen-Grenze überschreitet! Also lieber sachte gasgeben und genießen, wie verwindungssteif das offene Schwergewicht ist. Dank seiner Verstärkungen verwindet sich das offene Schiff selbst bei schlechten Landstraßen kaum noch, da gibt es kein Zittern und kein Wackeln.
Dafür genug Frischluft, die sich perfekt dosieren lässt: von frisurfreundlich (Scheiben hoch, serienmäßiges Windschott rauf) bis Starkwind, wenn die Böen über die Rückbank hereinfegen. Dann sollte dort besser niemand sitzen. Ohnehin reicht der Platz höchstens für Kinder oder für Kurzstrecken, erst recht bei geschlossenem Dach. Dann soll das vierlagige Verdeck so leise sein wie das Coupé – doch im Testwagen pfiff es leise vom Außenspiegel und den rahmenlosen Seitenscheiben.

Ausstattung: Optional mit Nackenwärmer

Der neue BMW 8er kommt bereits ab Werk mit einer guten Ausstattung. LED-Scheinwerfer und -Rückleuchten sind ebenso Serie wie die Integral-Aktivlenkung, das Achtgang-Steptronic-Sportgetriebe und der Allradantrieb. Beim M850i gehören sogar das Adaptive M Fahrwerk mit elektronischen Dämpfern, eine Differenzialsperre und 20-Zöller zum Serienumfang. Um eine ähnliche Ausstattung im 840d an Bord zu haben, muss man das Kreuz beim M Technik Sportpaket setzen. 
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Immer an Bord: ein Windschott für den Fondbereich. Nackenwärmer sind optional.
Bei den Assistenten sind Head-up-Display und der Driving Assistant Serie. Der umfasst Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremssystem, Spurverlassen- und Spurwechselwarner, zeigt Tempolimits an und bietet einen Querverkehrswarner hinten sowie einen Kollisionswarner. Ebenfalls serienmäßig ist eine Einparkhilfe mit Rückfahrkamera. Gegen Aufpreis bietet BMW teilautonomes Fahren mit einem Geschwindigkeitsregler und dem Driving Assistant Pro an, der selbstständig lenkt und das Auto in der Spur hält. Immer an Bord ist ein Windshot für den Fondbereich, optional gibt es für den 8er einen Nackenwärmer, der warme Luft aus den Kopfstützen von Fahrer und Beifahrer bläst. Ebenfalls auf der Aufpreisliste: Laserlicht, Sitzklimatisierung, Wärmekomfort-Paket mit Lenkradheizung, der BMW-Display-Key, Glas-Applikationen für einige Bedienelemente und Optionen von BMW Individual.

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Motoren: Bis zu 530 PS

Im März 2019 bringt BMW den 8er mit zwei Motorisierungen an den Start. Das vorläufige Topmodell M850i xDrive setzt auf den 4,4 Liter großen V8-Biturbo, der auch im M550i verbaut wird. Dieser wurde allerdings umfangreich überarbeitet, sodass die Leistung von 462 PS und 650 Nm auf 530 PS und 750 Nm gepusht wurde. Dank Allradantrieb xDrive und der Achtgang-Steptronic Sport soll der 1965 Kilo schwere M850i in 3,7 Sekunden auf Tempo 100 sprinten. Außerdem gibt es den 8er auch als 840d xDrive. Dabei setzen die Münchner auf den Dreiliter-Reihensechszylinder mit 320 PS und 680 Nm. Der Diesel-8er soll in 4,9 Sekunden auf Tempo 100 sein. Ganz wichtig: Beide Motoren erfüllen die neueste Abgasnorm Euro 6d-TEMP.

Technische Daten: Zwei Motoren zur Auswahl

BMW M850i xDrive Cabriolet • Motor: V8-Benziner • Hubraum: 4395 ccm • Getriebe: 8-Gang-Steptronic • Leistung: 530 PS • max. Drehmoment: 750 Nm • Beschleunigung 0-100 km/h: 3,9 s • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h • Verbrauch: 9,9 l/100 km • Preis: 133.000 Euro
BMW M840d xDrive Cabriolet • Motor: Reihensechszylinder • Hubraum: 2993 ccm • Getriebe: 8-Gang-Steptronic • Leistung: 320 PS • max. Drehmoment: 680 Nm • Beschleunigung 0-100 km/h: 5,2 s • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h • Verbrauch: 5,9 l/100 km • Preis: 108.000 Euro

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Katharina Berndt
Joachim Staat