Vorstellung
Innenraum
Fahren (Update!)
Motor und Preis

Vorstellung: Erster Elektro-Jaguar

Jaguar I-Pace (2018): Test und alle Infos
Das Heck wurde sehr kantig gestaltet.
Jaguar hat sein erstes vollelektrisches Modell enthüllt. Der I-Pace kommt in Form eines SUVs und soll mit einer Akkuladung rund 480 Kilometer schaffen. Das Design ist schon mal gelungen: Kaum ein aktueller Jaguar wirkt so elegant wie der I-Pace. Vor allem die Kombination aus hohem SUV-Aufbau, ultrakurzer Haube und kantigem Heck steht dem Elektro-Jaguar gut! Der konkurrierende Tesla Model X jedenfalls wirkt im Vergleich geradezu pummelig. Das SUV wurde konsequent auf einen niedrigen Luftwiderstand getrimmt. An der Front befinden sich zum Beispiel Lufteinlässe, die sich nur bei Kühlungsbedarf öffnen, und die Heckscheibe ist strömungsgünstig abgerundet.

Innenraum: Viel Platz und moderne Technik

Jaguar I-Pace (2018): Test und alle Infos
Der I-Pace bekommt das neue Infotainmentsystem von Jaguar.
Trotz vergleichsweise kompakter Abmessungen (4,68 Meter Außenlänge) bietet der Jaguar I-Pace dank seines drei Meter langen Radstands richtig viel Platz – auch fürs Gepäck. Mindestens 656 Liter passen hinten in den Kofferraum. Wenn die Rückbank umgeklappt ist, sollen es sogar 1453 Liter sein. Vorne gibt es zusätzlich noch einen kleinen Laderaum, der 10,5 Liter Fasungsvermögen hat. Der I-Pace bekommt als erstes Jaguar-Modell das neue Infotainmentsystem "Touch Pro Duo". Es wird über eine Kombination aus Touchscreens, Sensoren und Tasten bzw. Drehschaltern bedient. Ein neues Navigationssystem analysiert die persönliche Fahrweise und berechnet daraus die unter diesen Bedingungen voraussichtliche Reichweite. Die Fahrmodi und der Innenraum passen sich automatisch an die persönlichen Präferenzen des Fahrers an. Der I-Pace bekommt sogar eine eigene Amazon-Alexa-Funktion. Der Fahrer kann sich zum Beispiel von Alexa über den aktuellen Ladestand informieren lassen. Die Software des SUVs wird automatisch aktualisiert.

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Fahren: Volle Ladung Spaß

Jaguar I-Pace (2018): Test und alle Infos
Durch den Achsabstand von fast genau drei Metern wird exzellente Richtungsstabilität aufpreisfrei mitgeliefert.
Um Punkt 6.30 Uhr stöpseln wir den I-Pace vom Netz und starten unsere 344-Kilometer-Reise durch Großbritannien, von Küste zu Küste. Mit zu 93 Prozent geladenen Batterien und einer avisierten Reichweite von 450 Kilometern – ob das gut geht? Auf unserer Route machen wir einen Bogen um Metropolen und verzichten weitgehend auf Autobahnpassagen. Trotzdem: Der I-Pace kann viel mehr als nur gleiten. Er kann rasen. Der Dynamik-Modus hält die Aufbaubewegungen in Grenzen, bindet Motor und Getriebe eng an den rechten Fuß und lässt die Lenkung prompter ansprechen. Volle Ladung Spaß! Als wir jwd auf einen schwarzen AMG C 63 S auflaufen, gibt es zunächst nur einen Sieger. Klar, zwischen 120 und 140 km/h überschneiden sich im E-Auto Drehmomentkurve und Leistungskurve, was dem 510-PS-Mercedes in die Hände spielt. Doch auf kurviger, unebener Strecke ist Dranbleiben am Vordermann kein Problem. Geschnappt haben wir uns den Benz in einem dreispurigen Kreisverkehr, wo es die Kombination aus Allradantrieb, Schwerpunktlage, Instant-Drehmoment und langem Radstand erlaubt, Kampflinie zu fahren – durch den Achsabstand von fast genau drei Metern wird exzellente Richtungsstabilität praktisch aufpreisfrei mitgeliefert.
Obwohl das beträchtliche Leergewicht von 2,2 Tonnen in vielerlei Hinsicht kontraproduktiv ist, untermauert es die stoisch-sichere Straßenlage und bietet – in Verbindung mit der optionalen Luftfederung bei gleichzeitigem Verzicht auf die unnötig breiten 22-Zoll-Räder – einen erstaunlich souveränen Federungskomfort. Eineinhalb Fahrstunden vor dem Ziel herrscht plötzlich helle Aufregung in der computergesteuerten Kommandozentrale. Nachladen wird verlangt, in Wort und Schrift, und das sofort, am besten schon in 15 Meilen bei einem Supermarkt. Was soll die Hektik bei noch 140 Kilometer Reichweite? Alles halb so wild. Die Elektronik beruhigt sich wieder, wir haben freie Fahrt nach Scarborough, unserem Ziel.

Motor und Preis: In 4,8 Sekunden auf 100

Jaguar I-Pace (2018): Test und alle Infos
Der Allradantrieb sorgt für eine zügige Beschleunigung.

Der E-Antrieb der Serienversion besteht aus zwei Motoren (permanent-synchron): einer an der Vorderachse, einer hinten, mit jeweils 147 kW (200 PS). Das Drehmoment liegt insgesamt bei 696 Nm. Die 90-kWh-Lithium-Ionen-Batterie steckt in einem Alu-Gehäuse, liegt im Fahrzeugboden und ist Teil der Karosseriestruktur. Jaguar verwendet hochmoderne Folienzellen und verspricht eine Reichweite von 480 Kilometern. An Schnellladestationen sollen die Batterien innerhalb von 40 Minuten zu 80 Prozent geladen sein. An einer gewöhnlichen Steckdose dauert das Ganze etwas mehr als zehn Stunden. Da der I-Pace über Allradantrieb verfügt, soll er den Sprint von 0 auf 100 in nur 4,8 Sekunden schaffen. Das hat seinen Preis: Mindestens 77.850 Euro verlangt Jaguar für den I-Pace. Auf die Batterien gibt es acht und auf das gesamte Fahrzeug drei Jahre Garantie.

Von

Georg Kacher
Stefan Voswinkel
Elias Holdenried