Greenpeace-Auto ins Museum
Aerodynamischer Spritsparmeister: Nur 3,29 Liter Benzin sollte der Smile verbrauchen.
(dpa) Greenpeace will ein vor 20 Jahren entwickeltes Dreiliter-Auto ins Museum bringen. Der gemeinsam mit dem Schweizer Rennmotorenhersteller Wenko umgebaute Renault Twingo mit dem Namen "Smile" sollte der Automobilindustrie damals zeigen, dass ein Serienauto mit der Hälfte des regulären Benzinverbrauchs auskommen kann. "Der Smile hat Automobilgeschichte geschrieben. Doch das eigene Auto ist die falsche Antwort auf die Anforderungen des modernen Verkehrs", erklärte der Greenpeace-Mobilitätsexperte Daniel Moser am Dienstag in Hamburg. "Wir brauchen nicht nur sparsamere Autos, sondern vor allem eine bessere Mobilität." Künftig soll der Smile (small, intelligent, light, efficient) im Deutschen Museum in München zu sehen sein.

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Der Kleinwagen verbrauche 3,29 Liter Benzin auf 100 Kilometer, sagte der ehemalige Leiter des Smile-Projekts, Wolfgang Lohbeck. Mit dem Begriff Dreiliter-Auto sei er nicht so glücklich. "Es ging uns um eine Technik, die den Verbrauch halbiert." Diese sei inzwischen von der Industrie missbraucht worden, nicht um sparsamere, sondern um größere Autos zu bauen.

Sparsame Autos sind nicht die einzige Lösung

Die Verkehrsprobleme in den Städten werden sich nach Ansicht von Greenpeace nicht mit sparsameren Autos allein lösen lassen. Laut Prognosen werde sich die Zahl der Autos bis zum Jahr 2050 weltweit auf vier Millarden vervierfachen. Gleichzeitig werde der Anteil der Menschen, die in Städten leben, von 50 auf 75 Prozent steigen.Die Umweltschutzorganisation plädierte für den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs, von Fuß- und Radwegen sowie für eine nachhaltige Stadtentwicklung. Das Drei-Liter-Auto wird am Donnerstag nächster Woche in München erwartet. Nach Angaben des Deutschen Museums soll es dann im Bereich für alternative Antriebe zu sehen sein. Seine Sparsamkeit wird es auf dem Weg nach München nicht erneut unter Beweis stellen können. Weil es in Deutschland nicht zugelassen sei, müsse es auf einem Anhänger transportiert werden, sagte ein Greenpeace-Sprecher.