Elektro-Zweirad: Kosten, Preise, Unterhalt
Das kosten Pedelecs, elektrische Roller und Motorräder

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Wegen der hohen CO2-Belastung und Spritpreise wächst das Interesse an elektrischen Zweirädern. Doch was kosten Pedelecs, E-Roller und Co? Anschaffung und Unterhalt: AUTO BILD schafft einen Überblick.
Bild: ETRIX AG
Inhaltsverzeichnis
Wenn die Spritpreise einem den Atem rauben und der CO2-Fußabdruck reduziert werden muss, stellt sich die Frage nach alternativer Mobilität. Eine interessante Lösung – zum Beispiel fürs Pendeln bei gutem Wetter – könnte ein elektrisches Zweirad sein. Doch welches nehmen?
Ein Pedelec? Einen elektrischen Roller? Oder doch ein vollwertiges Motorrad? Das hängt natürlich vom vorhandenen Führerschein ab. Aber auch von den Kosten.
Anschaffung und Unterhalt: Was kostet so ein elektrisches Zweirad eigentlich? AUTO BILD hilft bei der Entscheidung.
E-Scooter sind Tretroller mit Elektroantrieb. Sie dürfen dank der "Verordnung für Elektrokleinstfahrzeuge" in den Verkehr. Die Verordnung gilt für Fahrzeuge mit einer Lenkstange, einer Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h und einer Zulassung. Einen Führerschein braucht man nicht.
Wie teuer ist ein E-Scooter?
Man kann E-Scooter bei Sharing-Anbietern wie Lime, Bolt, Tier oder Voi mieten. Normalerweise fällt dort eine pauschale Leihgebühr von rund einem Euro pro Miet-Vorgang an. Obendrauf kommen die Mietkosten pro Minute. Die liegen zwischen 15 und 25 Cent. E-Scooter-Mieten rechnet sich also vor allem dann, wenn man spontan mal ein Verkehrsmittel braucht.

Bild: Toni Bader / AUTOBILD
Wer regelmäßig pendeln will, für den könnte sich der Kauf eines E-Scooters lohnen. Es gibt Exemplare mit Straßenzulassung schon ab rund 400 Euro. Hochwertige Modelle liegen jenseits der 1000 Euro. Man kann aber auch bis zu 2000 Euro für einen E-Scooter ausgeben.
Was kostet ein E-Scooter im Unterhalt?
Die Stromkosten für einen E-Scooter sind gering, er verbraucht auf 100 Kilometer etwa eine Kilowattstunde Strom. Das bedeutet, dass 36,5 Cent zu Buche schlagen (Stand: 20. Februar 2023).
E-Scooter sind noch nicht lange Teil des Straßenverkehrs. Daher sind Erfahrungswerte bezüglich der Wartungs- und Reparaturkosten noch nicht wirklich vorhanden. Man kann nur schätzen, dass pro Jahr etwa fünf Prozent der Anschaffungskosten kalkuliert werden sollten.
Wie viel muss man bei einem E-Scooter für Steuer und Versicherung ausgeben?
Kfz-Steuer fällt für einen E-Scooter nicht an. Als Elektrofahrzeug ist er davon befreit. Man kann ihn aber in der Steuererklärung über mehrere Jahre verteilt geltend machen, weil er als Kraftfahrzeug gilt und in zahlreichen Fällen mehr als 800 Euro kostet.
Weil sie schneller als sechs km/h fahren, müssen E-Scooter mindestens eine Haftpflichtversicherung haben. Der Versicherungsschutz wird mit Hilfe einer Plakette nachgewiesen. Die jährlichen Kosten für die Versicherung und das Kennzeichen liegen bei zirka 40 bis 80 Euro.

Bild: DPA
Wie teuer sind Pedelecs und E-Bikes?
Was kosten Pedelecs und E-Bikes im Unterhalt?
Die Stromkosten für ein Pedelec oder E-Bike fallen wie beim E-Scooter kaum ins Gewicht. Beim aktuellen Strompreis von 36,5 Cent pro Kilowattstunde kostet eine Ladung für einen bei den E-Bikes gebräuchlichen 500-Wh-Akku 18,25 Cent. Pendler laden so einen Akku ein bis zweimal pro Woche auf. Sie würden in einem Monat also maximal knapp 1,50 Euro für Strom ausgeben.
Verschleißteile wie die Bremsen sollte man als E-Fahrrad-Eigner im Auge behalten. Doch auch hier bleiben die Kosten überschaubar. Man bekommt Bremsbeläge schon ab 15 Euro. Die Inspektion kostet etwas mehr. Sie sollte mit 50 bis 80 Euro veranschlagt werden.
Wie viel muss man bei Pedelecs und E-Bikes für Steuer und Versicherung ausgeben?
Steuern fallen nicht an. Als Versicherungsschutz ist nur die Haftpflicht vorgeschrieben. Ein umfangreicherer Schutz drängt sich aber allein aufgrund des relativ hohen Fahrzeugwerts auf. Dann spielen der Wert und das Alter des E-Fahrzeugs, der gewünschte Versicherungsumfang und ähnliches eine Rolle, die monatlichen Beiträge liegen zwischen drei und 33 Euro.

Bild: Vessla Electric Scooters
AUTO BILD versteht Roller als zweirädrige Fahrzeuge mit Durchstieg vor dem Sitz. Deren Modell-Bandbreite ist ziemlich groß. Es beginnt bei den 50er-Äquivalenten. Sie sind daran zu erkennen, dass sie maximal 45 km/h schnell fahren. Um so einen E-Roller bewegen zu dürfen, braucht man mindestens einen Führerschein der Klasse AM, ein Versicherungskennzeichen und einen Helm.
Wie teuer ist ein E-Roller?
Preislich kann man diese "50er"-Elektro-Roller in drei Kategorien einteilen. Zwischen 1500 und 2000 Euro geht es los. Zwischen 2000 und 3000 Euro kosten Fahrzeuge der Mittelklasse. Wer auf eine umfangreiche Ausstattung Wert legt, sollte sich auf eine Investition von 3000 bis 4500 Euro einstellen.
Was kostet ein E-Roller im Unterhalt?
Für Strom gibt man bei einem 45-km/h-Roller etwas mehr aus als bei einem E-Scooter oder einem E-Bike. So ein Roller braucht im Stadtverkehr bei angenehmen Temperaturen etwa 3,5 kWh Energie pro 100 Kilometer. Das sind rund 1,28 Euro. Geht man davon aus, dass 100 Kilometer beim Pendeln in der Woche zusammenkommen, verbraucht der Roller im Monat Strom für rund fünf Euro.
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3.
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3,5 (ausreichend)
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7.
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3,9 (ausreichend)
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4,0 (ausreichend)
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4,5 (mangelhaft)
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10.
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4,5 (mangelhaft)
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Ein E-Roller ist genau wie ein Auto mit batterielektrischem Antrieb deutlich wartungsärmer als ein Verbrenner. Das hält den finanziellen Aufwand überschaubar. Mit 100 bis 150 Euro pro Jahr sollte man trotzdem rechnen.
Wie viel muss man bei einem E-Roller für Steuer und Versicherung ausgeben?
Für Elektrofahrzeuge erhebt der Fiskus bis mindestens 2030 keine Kfz-Steuer. Deshalb sind auch E-Roller von der Steuer befreit. Der Beitrag für die Versicherung hängt stark von den persönlichen Umständen und Parametern wie der Fahrzeugnutzung ab. Haftpflicht muss sein, Vollkasko kann Sinn machen. Die Preisspanne liegt zwischen 40 und 160 Euro.
AUTO BILD-Tipp: Die Unterhaltskosten für einen E-Roller mit mehr Leistung – einen "125er" – sind nur unwesentlich höher. Wenn der passende Führerschein vorhanden ist, lohnt sich also das Nachdenken über so einen Elektro-Roller.
Hinter dem Begriff Elektro-Motorrad kann sich aktuell eine ganze Menge verbergen. Es beginnt mit dem, was Kinder der 70er und 80er vermutlich sofort als Moped einordnen würden. Metorbike aus Hamburg baut so ein schlankes, 9,4 PS starkes Zweirad. In die Fahrzeugklasse gehört aber auch die "ausgewachsene" Harley-Davidson Livewire mit 105 PS und 177 km/h Höchstgeschwindigkeit.
Wie teuer ist ein E-Motorrad?
Die Anschaffungskosten für ein Elektromotorrad unterscheiden sich stark, ähnlich wie bei den Verbrennern. Wer im unteren Preissegment sucht und gegebenenfalls zu einem kleinen Fahrzeug aus China greift, kann schon für 4000 bis 5000 Euro fündig werden. Wer ein Premium-E-Motorrad haben will, muss 25.000 bis 30.000 Euro oder mehr anlegen. Die Harley-Davidson Livewire kostet aktuell beispielsweise sogar 33.000 Euro.

Bild: Thomas Ruddies
Was kostet ein E-Motorrad im Unterhalt?
Der Stromverbrauch von einem Elektromotorrad hängt neben dem Gewicht der Maschine vor allem vom Fahrverhalten ab. Bei zurückhaltender Fahrweise kommen aktuelle Fahrzeuge mit acht bis zehn kWh pro 100 Kilometer aus. Wer auf der Autobahn energisch am Gasgriff dreht, treibt die Zahl auf 13 bis 15 kWh pro 100 Kilometer.
Das heißt, dass der entspannte Fahrer 2,90 Euro bis 3,60 Euro für Strom ausgibt, der Dynamiker 4,70 Euro bis 5,40 Euro!
Bei der Inspektion eines Elektro-Motorrads müssen weniger bewegliche Teile gecheckt werden, als bei einem Bike mit Verbrenner. Daher sollten die Kosten geringer ausfallen. Momentan bewegen sie sich grob zwischen 70 und 160 Euro. Dabei muss man aber bedenken, dass die meisten E-Motorräder noch relativ neu auf dem Markt sind und sich der Aufwand bei der Durchsicht wahrscheinlich in Grenzen hielt.
Wie viel muss man bei einem E-Motorrad für Steuer und Versicherung ausgeben?
Auch Motorräder mit Elektro-Antrieb sind von der Steuer bis mindestens 2030 befreit. Versichert werden E-Motorräder wie andere Motorräder auch. Das heißt: eine Haftpflichtversicherung ist vorgeschrieben. Teil- und Vollkasko sind freiwillig. Sie richten sich in den Augen der Versicherer vor allem nach dem Alter und damit dem Fahrzeugwert. Die persönlichen Parameter unterscheiden sich. Daher ist eine Kostenangabe an dieser Stelle schwierig.
Bleibt am Ende noch die Sache mit der THG-Prämie: Elektro-Zweiräder sind nicht nur relativ günstig im Unterhalt, man kann mit ihnen danke der THG-Prämie sogar Geld verdienen. Zumindest mit Fahrzeugen, die mit einem "großen" Kennzeichen für den Straßenverkehr zugelassen sind – also große Roller und Elektro-Motorräder!
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