Die möglichen
Brandursachen beim E-Auto unterscheiden sich kaum vom Verbrenner. Von den rund 50 Millionen Fahrzeugen in Deutschland mit konventionellem Antrieb brennen pro Jahr rund
15.000 in Deutschland.
Technische Fehler beim Einbau von Komponenten,
unsachgemäße Wartung und
heftige Crashs können zu einem Fahrzeugbrand führen. Dazu kommen Eigenheiten spezieller Baugruppen, etwa der
Lithium-Ionen-Akkus.
Selbstentzündungen ohne externen Einfluss sind äußerst selten. Ein Elektrofahrzeug kann ohne Stress in der Tiefgarage geparkt und dort geladen werden, eine professionelle Installation der
Ladeinfrastruktur vorausgesetzt. Werden dagegen bei einem Aufprall die
Schutzmechanismen des Akkus beeinträchtigt und das
Batteriepaket verformt, kann das zu großer Hitze führen, die eine oder mehrere Batteriezellen entzündet. Diese Energiefreisetzung findet im Unterschied zum Verbrenner nur im Inneren des Akkus statt.
Eine mögliche Folge ist der sogenannte "
Thermal Runaway", das thermische Durchgehen der Batterie. Dabei entflammt eine Zelle die nächste, das Feuer kann in den meisten Fällen nicht einfach gelöscht, sondern die Batterie muss
von außen gekühlt werden.
Elektrolyt und Grafit verbrennen. Das führt zu hellgrauen und schwarzen Rauchwolken. Wenn der Elektrolyt verdampft, entstehen
Stichflammen. Doch die sichtbaren Flammen zu ersticken reicht nicht. Selbst wenn eine Zelle gelöscht ist, kann sie von einer benachbarten wieder neu entzündet werden.
Anders als beim Verbrenner endet die Arbeit der Feuerwehr deshalb bei einem E-Auto nicht, wenn das Fahrzeug gelöscht ist. Der Wagen muss
24 Stunden lang abgestellt und beobachtet werden, um sicherzugehen, dass chemische Reaktionen in der Batterie das Feuer nicht neu entfachen. Aus Sicht der Retter hat Fahrzeugbrand beim E-Auto auch einen
Vorteil: normalerweise kann sich der Brand
nicht über das Fahrzeug hinaus ausbreiten. Der Grund: Es gibt keinen brennbaren
Kraftstoff, der auslaufen kann.