Vorstellung: Fünf Jahre Entwicklung für die fünfte Generation
Interieur: Glasornamente in den Türen
Fahren: Das Himmelbett unter den Luxuslimousinen
Ausstattung:
24 Zoll großes Head-up-Display
Connectivity: 4G-LTE-Hotspot und Notruf-Funktion
Motoren: Ein Benziner, ein Hybrid
Technische Daten: Benziner mit 421 PS

Vorstellung: Fünf Jahre Entwicklung für die fünfte Generation

Luxus aus Japan
Bei der fünften Generation des LS kommen vor allem hochfeste Sähle und Aluminium zum Einsatz.
Lexus bringt fürs Modelljahr 2018 die fünfte Generation des Flagschiffs LS auf den Markt. Die Baureihe wird etwas länger, breiter und niedriger als der Vorgänger. Fünf Jahre Entwicklung steckten die Japaner in die Oberklasselimousine. Davon wurde sicherlich viel Zeit für die neue Plattform aufgewendet. Lexus spricht von einem "Start mit einem leeren Blatt Papier". Tatsächlich hat sich am Aufbau einiges verändert, so setzt man beim LS viel auf den Einsatz hochfester Sähle und Aluminium. Das spart bis zu 90 Kilo Gewicht. Begünstigt wird der Gewichtsverlust auch durch die Tatsache, dass einige Karosserieteile nicht geschweißt, sondern geklebt sind. Die Optik des LS hat Lexus erheblich aufgehübscht. Vorne finden sich neue, Z-förmige Scheinwerfer mit L-förmigem Tagfahrlicht. Markentypisch ist der "Diabolo"-Kühlergrill. Er erstreckt sich über die gesamte Höhe der Front und ist mit filigranen Kühlrippen versehen. Die Seitenlinie verändert sich nicht besonders. Im Vergleich zum Vorgänger ist die Chromleiste auf Höhe der Schweller geblieben, lediglich ein neuer Knick im Blech findet sich darüber. Eine Sache ist dann doch etwas markanter: Der LS ist die erste Lexus-Limousine mit sechs seitlichen Fenstern. Das Heck streckt einem breite Rückleuchten mit eingesetzten Chromapplikationen entgegen. Zwischen den Leuchten zieht sich eine Chromleiste, auch die Stoßstange selbst ist mit Chrom verziert. Am 20. Januar 2018 kommt der neue Lexus LS auf den deutschen Markt.

Interieur: Glasornamente in den Türen

Luxus aus Japan
Um den Komfort zu steigern, lassen sich die vorderen Sitze elektrisch bis zu 23-fach verstellen.
Wie es sich für eine Oberklasselimousine gehört, findet sich im Inneren vor allem eines: reichlich Leder. Das Multifunktionslenkrad ist seitlich mit Leder bezogen. Im oberen und unteren Bereich ist lackiertes Holz der Werkstoff der Wahl. Armaturenbrett und Türverkleidungen sind ebenfalls mit der gegerbten Tierhaut bezogen. Ansonsten wird vorwiegend Holz für die Verkleidung verwendet. Wahlweise lassen sich auch Glasornamente für die Türverkleidungen bestellen – laut Lexus seien sie von der japanischen Kiriko-Kunst inspiriert. Metallische Streben ziehen sich über das gesamte Armaturenbrett und beherbergen die mittleren Lüftungsdüsen. Um den Komfort zu steigern, lassen sich die vorderen Sitze elektrisch bis zu 23-fach verstellen. Beim Einsteigen senken sich sogar die äußere Sitzwangen ab, was ein leichteres Platznehmen ermöglichen soll. Für den Fond gibt es optionale Massagesitze inklusive Sitzheizung.

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Fahren: Das Himmelbett unter den Luxuslimousinen

In der feinsten Luxury-Line (ab 127.700 Euro) empfängt der LS seine Passagiere standesgemäß. Die Luftfederung hebt die Limousine zum komfortableren Einsteigen in vier Sekunden um vier Zentimeter an, Sitzwangen öffnen sich, Gurtschlösser schnellen empor, dienstbare Masseure kneten nach Shiatsu-Art den Rücken. Und dann diese Ruhe. Eine Antischall-Technik schwächt unangenehme Frequenzen durch Ausstrahlen von Gegengeräuschen aus den Lautsprechern ab, und neue 20-Zoll-Räder mit speziellen Hohlräumen reduzieren zusätzlich Abrollgeräusche.
Luxus aus Japan
Solange die Limousine gleichmäßig dahingleitet, ist alles chico.
Auf einen säuselnden V8 verzichten die Japaner. Wegen immer schärferer Abgas- und Verbrauchsnormen entschied sich Lexus diesmal dafür, nur einen Sechszylinder einzubauen. Als LS 500 hat dieser dann mit doppelter Turboaufladung 418 PS, in der von uns gefahrenen Hybridversion LS 500h mit zwei zusätzlichen Elektromotoren schickt das System 359 PS an die Zehngangautomatik. So harmonisch dieses Team auch zusammenarbeitet – einige dürften die Souveränität des Achtzylinders schmerzlich vermissen. Solange die Limousine gleichmäßig dahingleitet, ist alles chico. Mehr noch, dann ist der LS 500h das Himmelbett unter den Luxuslimousinen. Fordert der Fahrer aber spontan Leistung, zum Beispiel beim Überholen, dann ist es mit der Ruhe in der Kathedrale vorbei. Der Sechser versucht nun, unangemessen lautstark Leistung aus dem 3,5-Liter-Hubraum zu kitzeln. Der wiederum antwortet mit gequältem Bellen und enttäuschendem Biss. Das deutlich über zwei Tonnen schwere Flaggschiff hat nicht wirklich Butter auf der Stulle, und der angestrengte Ton ziemt sich für eine feine Limousine der 100.000 Euro-Klasse nicht. Gelassen läuft's beim LS 500h deutlich besser.

Ausstattung: 24 Zoll großes Head-up-Display

Luxus aus Japan
Das Fahrwerk hebt die Karosserie automatisch an, sobald ein Passagier einsteigen möchte.
Das Lexus-Flagschiff lässt sich mit allerlei Features ausstatten. Das fängt beim Fahrwerk an, denn es hebt die Karosserie automatisch an, sobald ein Passagier einsteigen möchte. Außerdem ist für den LS eine weiterentwickelte Version der "Adaptive Variable Suspension" (AVS) erhältlich. Das Dämpfersystem soll sich permanent den aktuellen Anforderungen anpassen und so einen besonders hohen Fahrkomfort ermöglichen. Zur Unterhaltung ist serienmäßig ein Infotainment-System mit 12,3-Zoll Bildschirm verbaut. Ein 24 Zoll großes Head-up-Display blendet optional Informationen in die Windschutzscheibe. Als Sicherheitsausstattung bietet Lexus zwei Pakete für den neuen LS an. Serienmäßig ist das Paket "safety-System +" mit an Bord. Es beinhaltet unter anderem eine intuitive Fußgängererkennung mit aktiver Lenkung. Betritt ein Passant unvorhergesehen die Straße, soll das System den LS sowohl abbremsen als auch um den Fußgänger herum manövrieren können, ohne dabei in den Gegenverkehr zu geraten. Bestandteil des optionalen "Safety System + A" ist zusätzlich zu den serienmäßigen Assistenten noch das "Lexus Co-Drive". Es ist eine Kombination aus Spurhalteassistent und Tempomat und soll lange Autobahnfahrten angenehmer gestalten.

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Connectivity: 4G-LTE-Hotspot und Notruf-Funktion

Für die ersten zehn Jahre des Fahrzeuglebens bietet Lexus die sogenannte "Enform Safety Connect"-Option an. Sie beinhaltet einen SOS-Knopf, Pannenhilfe, automatische Notruffunktion und einen Benachrichtigungsdienst, falls das Fahrzeug gestohlen wird. Auch ein Concierge-Service wird angeboten. Für die Passagiere lässt sich ein optionaler 4G-LTE-Wlan-Hotspot bestellen. Außerdem lässt sich der LS über eine App öffnen und schließen. Auch der Motor kann über die App ferngestartet werden.

Motoren: Ein Benziner, ein Hybrid

Luxus aus Japan
Es gibt zwei Motorvarianten: einen konventionellen Verbrennungsmotor und einen Hybridantrieb.
Der Lexus LS kommt in zwei Motorvarianten auf den Markt. Als LS 500 mit konventionellem Verbrennungsmotor und als LS 500 h mit Hybridantrieb. Der klassische Verbrenner im 500 ist dabei ein 3,5-Liter-V6 mit zwei Turboladern. Er leistet 421 PS und bringt diese mit 600 Nm Drehmoment auf die Straße. Übersetzt wird der Motor über eine Zehnstufen-Automatik. Die verbrauchsoptimierte Hybridversion setzt ebenfalls auf ein 3,5-Liter-V6-Aggregat. Die Systemleistung beträgt 359 PS. Mit 300 Nm Drehmoment schiebt sich der LS 500 h über den Asphalt. Hier setzen die Japaner wegen des zusätzlichen E-Antriebs auf eine simulierte Zehnstufen-Automatik.

Technische Daten: Benziner mit 421 PS

Lexus LS 500 • Motor: Sechszylinder-Benziner • Hubraum: 3444 ccm • Leistung: 310 kW (421 PS) bei 6000 U/min • max. Drehmoment: 600 Nm bei 1600 bis 4800 U/min • Verbrauch: 23 mpg ≈ 10,2 l/100 km (mit Allrad 21 mpg ≈ 11,2 l/100 km)
Lexus LS 500 h • Sechszylinder-Benziner plus zwei Elektromotor • Hubraum: 3456 ccm • Systemleistung: 264 kW (359 PS) bei 6600 U/min • max. Gesamtdrehmoment: k.A. • Verbrauch: 28 mpg ≈ 8,4 l/100 km (mit Allrad 26 mpg ≈ 9,0 l/100 km mit Allrad)

Von

Tomas Hirschberger