Mercedes EQG Concept (2021)
Mercedes bringt die elektrische G-Klasse
Die Highlights der IAA in München 2021
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Mit dem Concept EQG gibt Mercedes auf der IAA Mobility einen konkreten Ausblick auf die elektrische G-Klasse. AUTO BILD hat sich den Elektro-G schon angeschaut!
Bild: Thomas Starck
Die Mercedes G-Klasse wird revolutioniert! Nachdem die Gelände-Ikone bereits 2018 umfangreich überarbeitet wurde, steht jetzt die größte Veränderung seit Markteinführung im Jahr 1979 bevor – denn die G-Klasse wird zum Elektroauto. Die Traditionalisten mögen zwar aufschreien, aber: Das ist das Beste, was dem G passieren kann. Denn die Verbrenner-Versionen bleiben im Programm. Bedeutet G 400, G 500, G 63 und Co und werden parallel angeboten. Zumindest vorerst. Mit dem Concept EQG gibt Mercedes auf der IAA 2021 in München einen konkreten Ausblick auf die für 2024 geplante Serienversion der elektrischen G-Klasse!
Mercedes spricht beim Concept EQG von einer seriennahen Studie. Kein Wunder also, dass das Concept EQG auf den ersten Blick klar als G-Klasse zu erkennen ist. Am ikonischen Design, das in den letzten 42 Jahren nur behutsam überarbeitet wurde, hält Mercedes auch bei der Elektroversion fest. Ganz ohne Neuerungen geht es aber doch nicht: So musste der klassische Kühlergrill beim EQG weichen, er wird durch einen "Black Panel Grill" mit beleuchtetem Stern und einem animierten Muster aus blauen Quadraten ersetzt. Eingefasst ist das Panel von einem umlaufenden Leuchtband, das – zusammen mit den Kreisen in den Außenspiegeln – die Tagfahrlichtsignatur ergänzt. Ganz schön futuristisch.
Erst aus der Vogelperspektive ist der Dachgepäckträger mit integriertem G-Logo zu erkennen.
Bild: Thomas Starck AUTO BILD
Das optische Highlight des Concept EQG ist die Zweifarb-Lackierung in Schwarz-glänzend und Alubeam-glänzend; die Trennlinie verläuft entlang des Karosserie-Falzes und an der Unterkante der aufliegenden Motorhaube. Erst bei genauem Hinsehen fallen die mit Leuchtstreifen versehen Schutzleisten auf; sie könnten auch als Begrenzungsleuchten fungieren, werden aufgrund von gesetzlichen Vorschriften so aber vermutlich nicht in Serie kommen. Die speziell entwickelten, voluminösen 21-Zoll-Felgen erinnern optisch an die AMG-Monoblock-Felgen. Apropos Felgen. Wer beim Anblick des Hecks das prominent auf der Hecktür platzierte Ersatzrad vermisst: Die Reserveradabedeckung wird beim EQG durch eine abschließbare Box ersetzt, in der beispielsweise das Ladekabel untergebracht werden kann. Ein flacher Dachgepäckträger bietet bei der Studie die Möglichkeit, eine weiße LED-Leiste auf dem Dach zu integrieren. Am Heck bildet eine weitere LED-Leiste oberhalb der dritten Bremsleuchte den Abschluss.

Der Innenraum der Studie wird aus der normalen G-Klasse übernommen und wird bis zur Serienversion noch verändert.
Bild: Thomas Starck AUTO BILD
Der Blick in den Innenraum offenbart keine Überrschungen: Das komplett weiße Interieur ist, mit Ausnahme der EQ-Instrumente, von der normalen G-Klasse übernommen und entspricht logischerweise noch nicht dem Serienstand. Reinsetzen durften wir uns leider noch nicht – erhöhte Verschmutzungsgefahr!
Da es sich offiziell noch um eine Studie handelt, verrät Mercedes nur wenig Details zum Antrieb und zur verbauten Technik. Leistung, Reichweite, Batteriegröße? Alles noch geheim! Nur so viel ist bekannt: Die Batterien werden in den Leiterrahmen integriert und sollen für einen tiefen Schwerpunkt sorgen. Klar ist, dass die Basis des späteren EQG keine Neuentwicklung, sondern ein Umbau der aktuellen G-Klasse-Plattform auf Elektroantrieb ist. Bereits vor einiger Zeit hat sich Mercedes die Bezeichnungen EQG 560 und EQG 580 gesichert; verschiedene Leistungsvarianten und Akkugrößen sind in der Diskussion. Womöglich wird die Batterietechnik vom EQS übernommen. Der EQS erreicht 770 Kilometer maximale Reichweite, beim EQG dürfte die Distanz deutlich geringer ausfallen. Das sind zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nur Spekulationen, denn Mercedes spricht offiziell lediglich von einer alltagstauglichen Reichweite.

Nein, der Concept EQG hat kein eckiges Ersatzrad. Die Abdeckung wird bei der Studie durch ein abschließbares Fach ersetzt.
Bild: Thomas Starck AUTO BILD
Allrad ist bei allen Modellen gesetzt. Die Studie bekommt eine Einzelradaufhängung an der Vorderachse und eine neu entwickelte Starrachse hinten, die nötig ist, um den Elektroantrieb zu integrieren. Der besteht beim Concept EQG aus vier individuell ansteuerbaren PSM-Elektromotoren, die die Kraft an eine Zweigang-Getriebe (vergleichbar mit Low-/High-Range beim Verbrenner) abgeben. Dass Mercedes besonderen Wert auf die Geländefähigkeiten der Elektro-G-Klasse legt, ist wenig überraschend. Damit die spätere Serienversion den Verbrennern in nichts nachsteht, wird die Geländetechnik (Untersetzung, Sperren und mehr) erhalten bleiben. So soll auch die Elektro-G-Klasse die Teststrecke auf dem Berg Schöckl meistern!
Petrolheads können aufatmen: Anders als zuerst erwartet, ist die Einführung der elektrischen G-Klasse nicht gleichbedeutend mit dem Aus der Verbrenner-Versionen. Stattdessen will Mercedes den EQG ab 2024 zusätzlich anbieten, den Kunden also die Wahl lassen. Bei den Preisen herrscht aktuell Schweigen. AUTO BILD geht davon aus, dass der Mercedes EQG mindestens 130.000 Euro kosten wird. Zum Vergleich: Ein G 500 steht ab 118.619 Euro beim Händler, das 585 PS starke Topmodell G 63 gibt es neu nicht unter 162.703 Euro.
Kommentar
Die elektrische G-Klasse kommt und Mercedes verspricht: Alles, was ein G kann, kann auch ein elektrischer G. Optisch bleibt sich die Offroad-Ikone auch als Elektroversion treu, unter dem Blech wird vieles verändert. Für alle Petrolheads und Traditionalisten bleiben die Verbrenner im Programm!
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