Volkswagen arbeitet weiter mit Hochdruck an der Elektrifizerung: Michael Jost, der Strategiechef und die rechte Hand des VW-Konzernbosses Herbert Diess, hat gerade angeschoben, dass VW in die ausschließliche E-Mobilität einsteigt. Ab 2050 soll weltweit die komplette Flotte emissionsfrei unterwegs sein. Klingt weit weg, bedeutet aber: Die Ingenieure in Wolfsburg entwickeln zurzeit die letzten Verbrenner-Plattformen.

Pass der T-Rug zu VW?

Geheimer Offroad-Stromer von VW
Der kantige Favorit: Wie auf dieser Skizze stellt sich VW den T-Rug vor.
Schon ab Ende 2019 steht das erste I.D.-Modell, der Neo, beim Händler, 2022 könnte VW den Einstieg in ein für den Konzern ganz neues Fahrzeugsegment wagen: das der "Rugged-SUVs". Rugged steht im Englischen für robust, stabil, wild – Vorbilder sind der Land Rover Defender, Jeep Wrangler oder das Mercedes G-Modell. Mit dem entscheidenden Unterschied, dass VW seinen Rugged-SUV ausschließlich elektrisch anbieten will.

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Noch allerdings kämpft Michael Jost bei diesem Projekt, das noch so geheim ist, dass es nicht einmal einen Namen hat, gegen interne Widerstände. Denn die Kritiker im eigenen Haus fragen sich: Passt das zur Marke? Wie robust, sprich einfach darf ein solches Modell werden? Und kaufen das genügend Menschen? Jost meint: Maximal robust – und rechnet allein in Europa mit mindestens 50.000 Einheiten im Jahr.

Sauber mit Hochdruck

Geheimer Offroad-Stromer von VW
Noch zu wenig robust: Erste Skizzen des Cockpits sind noch zu nah an normalen Modellen von VW.
Spannend wird vor allem, wie einfach der T-Rug gestaltet wird. Jost träumt davon, ein Auto zu schaffen, das mit einem Hochdruckreiniger sauber gemacht werden kann – innen! Robuste Kunststoffe auch am Boden, Displays, die hinter einer Schutzhülle auch mal einen Kratzer vertragen. Der Entwurf (offizielle VW-Skizze!) ist Jost daher noch zu nah an den normalen Modellen, es soll noch "ruggeder"werden.

Drei- oder Fünftürer und 600 km Reichweite

Geheimer Offroad-Stromer von VW
Fingerübung: VW T-Rug mit Dachzelt – Camping der coolen Art.
Die Basis des T-Rug ist der Modulare Elektrobaukasten (MEB), auf dem alle zukünftigen E-Autos aufbauen werden – konkret der als Phaeton-Nachfolger geplante I.D. Lounge, der ab 2022 in Emden gebaut werden soll. Wie den alten Land Rover Defender soll es den T-Rug mit zwei Radständen geben, als etwa 4,50 Meter kurzen Dreitürer und 4,85 Meter langen Fünftürer, der in die Lücke zwischen Tiguan Allspace und Touareg fährt. Allerdings wie alle I.D.-Modelle viel mehr Platz als die gleich langen Verbrenner bietet. Denn die Akkus für eine Reichweite von bis zu 600 Kilometern liegen flach im Wagenboden, die Elektromotoren an Front- und Hinterachse benötigen kaum Raum. So gibt's mehr Platz für die bis zu sieben Insassen. Bleibt nur noch die Frage nach der Serienchance.

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Von

Stefan Voswinkel