Autos sind in den vergangenen Jahren deutlich teurer geworden – das betrifft nun auch Elektroautos, unter anderem wegen der reduzierten Förderung 2023.
Beim Kostenvergleich E-Auto gegen Verbrenner müssen auch andere Faktoren mit einberechnet werden, wie laufende oder wiederkehrende Kosten für Reparatur, Wartung, Versicherung oder Kfz-Steuer.
Eine besondere Rolle spielen die Energiepreise, also die Kosten für fossilen Treibstoff wie Benzin und Diesel, aber auch für Strom.

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Lieber ein E-Auto oder einen Verbrenner?

Viele Menschen fragen sich: Soll der nächste Neuwagen vielleicht ein Elektroauto sein? Muss ich eigentlich noch Reichweitenangst und Furcht vor anderen laufenden Kosten haben? Ob Zweifler, Grübler oder Befürworter: Für alle Interessierten lohnt sich der genaue Blick auf die Zahlen – und auf sich selbst. Denn bei der Entscheidung hängt vieles vom individuellen (Fahr-)Verhalten ab. Oder vom persönlichen Umfeld. Oder vom Schnäppchen, das man möglicherweise gerade entdeckt.

Wie teuer sind E-Autos in der Anschaffung?

Angesichts der hohen Inflation spielen die Kosten bei der Planung eines Autokaufs eine immer größere Rolle. Laut dem DAT-Report 2023 der Deutschen Automobil Treuhand verschoben im vergangenen Jahr 13 Prozent aller Autohalter ihren geplanten Autokauf, auch wegen der gestiegenen Preise: So kosteten Neuwagen 2022 im Schnitt 42.790 Euro, das waren 13 Prozent mehr als 2021. Gebrauchtwagen wurden mit durchschnittlich 18.800 Euro für private Endverbraucher um fast ein Fünftel teurer.
Generell sind Elektroautos bei der Neuanschaffung noch immer mehrere Tausend Euro teurer als vergleichbare Diesel und Benziner. Das liegt an den geringeren Stückzahlen in der Produktion, vor allem aber an den teuren Antriebsbatterien. Diese machen in der Regel ein Drittel des Kaufpreises aus.

Weniger Förderung beim E-Auto-Kauf 2023

Die Anschaffung von voll- und teilelektrischen Fahrzeugen ist zum Jahreswechsel 2022/23 teurer geworden. Denn da sank die Kaufprämie für reine Elektroautos, die für Plug-in-Hybride fiel sogar ganz weg. Ein Beispiel: Wurden bisher rein batterieelektrische und wasserstoffbetriebene Fahrzeuge um bis zu 9570 Euro (Umweltbonus plus gesparte Mehrwertsteuer) günstiger, sind es jetzt nur noch maximal 7177,50 Euro (E-Autos mit neuer Förderung für unter 40.000 Euro).
Symbolischer Ladestecker: Förderung durch Kaufprämie
Die maximale Förderung für Elektroautos in Form der Kaufprämie sank 2023 von 9000 Euro auf 6750 Euro.
Bild: DPA
Hinzu kommen oft lange Lieferzeiten. Ab dem 1. September 2023 können zudem nur noch Privatpersonen die Förderung durch den sogenannten Umweltbonus beantragen. Und 2024 wird die Förderung auch von reinen E-Autos weiter reduziert und der Maximalpreis auf 45.000 Euro herabgesetzt. Angesichts der geschrumpften Förderung ist im neuen Jahr zumindest wieder mit mehr Rabatten vonseiten der Hersteller und Händler zu rechnen. Manche Experten sehen sogar bereits einen Preiskampf bei E-Autos.

Wie entwickeln sich die Kosten für E-Auto-Batterien?

Lange Zeit wurden E-Auto-Akkus in der Herstellung immer günstiger. Lagen die Kosten pro Kilowattstunde (kWh) 2010 noch bei etwa 600 Euro, waren es im Jahr 2021 laut den Marktforschern von BloombergNEF nur noch 111,7 Euro (118 Dollar) pro kWh. Aber: Gestiegene Preise für Rohstoffe und Batteriekomponenten sowie die hohe Inflation ließen erstmals seit 2010 die Kosten wieder wachsen, und zwar zuletzt auf 130,7 Euro (138 US-Dollar) pro kWh. Als "Break Even Point" gilt ein Preis von 100 Dollar/kWh – das Level, ab dem der Anschaffungspreis von E-Autos auch ohne Förderung mit Verbrennern mithalten kann.
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Einen noch stärkeren Kostenanstieg verhinderte der zunehmende Einsatz der günstigeren Lithium-Eisenphosphat-Batterien (LFP) und die Reduzierung des teuren Kobalts in Kathoden auf Nickelbasis. Fallende Preise sieht BNEF erst wieder für 2024 kommen. Viele Hersteller jedoch fördern die Massenproduktion von E-Auto-Batterien in eigenen Werken, was langfristig Kosten senken dürfte.

Welche laufenden Kosten sind zu berücksichtigen?

Fest steht: Man sollte sich nicht nur vom Anschaffungspreis leiten lassen; auch wenn er von den meisten Interessenten neben der Reichweite und vorhandenen Lademöglichkeiten als wichtigstes Entscheidungskriterium herangezogen wird.
Es gilt generell, die laufenden Kosten über mehrere Jahre zu berücksichtigen – also für Treibstoff, Kfz-Steuer, Versicherung, Wartung, Service und Verschleiß am Fahrzeug. Wichtig ist auch der Restwert bei einem möglichen Weiterverkauf. (Weitere Tipps zum E-Auto-Kauf!)

Wie hoch sind die Kosten für Treibstoff/Strom?

Beim Tanken von Benzin oder Diesel könnte im Frühjahr 2022 mit dem Ukraine-Krieg eine neue Zeitrechnung begonnen haben. Der Benzinpreis schoss in die Höhe auf bis zu mehr als zwei Euro pro Liter, Diesel wurde teurer als Super E10. Mittlerweile hat sich die Lage wieder entspannt, auch Diesel war Anfang Mai wieder gut 18 Cent pro Liter günstiger als Benzin.
Bereits im Jahr 2021 hatte sich die preisliche Lage an den Zapfsäulen durch die CO2-Abgabe, die Mehrwertsteuer-Rückerhöhung und gestiegene Rohöltarife deutlich verschärft. Umso wichtiger ist es, die großen Spritpreisunterschiede am Tag zu beachten und zudem umfangreiche Tipps zum Spritsparen zu beherzigen.
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Allerdings hängt auch beim Laden von E-Autos der Kostenaufwand von vielen Faktoren ab – etwa vom Ort, der Ladeart und vor allem vom Stromtarif. Wer zu Hause an seiner Wallbox lädt, der kommt definitiv deutlich günstiger weg als jemand, der den Akku an einem Schnelllader an der Autobahn auflädt (wenn die Technik des Autos es zulässt). Im Idealfall bekommt man den Strom für sein E-Auto gratis am Arbeitsplatz oder vor einem Verbrauchermarkt.
Genau hinschauen lohnt sich: An öffentlichen Ladestationen (im Februar 2023 waren der Bundesnetzagentur rund 83.000 Ladepunkte gemeldet, insgesamt sind es noch ein paar Tausend mehr) gibt es noch immer sehr viele Tarif- und Bezahlmodelle. Und sogar am selben Ort gibt es große Unterschiede, mit dem richtigen Stromtarif zu Hause lassen sich bis zu 500 Euro jährlich sparen.

Was kostet Ladestrom für Elektroautos?

Beim Nachrechnen von AUTO BILD, was der Ladestrom für 100 km bei neun beliebten Elektro-Modellen kostet, kam heraus: Angesichts eines enorm gestiegenen Strompreises kommen E-Autos bei den reinen Fahrtkosten ihren benzingetriebenen Rivalen bedenklich nahe. Beim HPC-Schnellladen sind sie teilweise bereits im Nachteil.
Bei einer Jahresauswertung der Energiepreise von 2022 kommt indes das Verbraucherportal Verivox zum Schluss, dass die zehn populärsten E-Autos in Deutschland deutlich günstiger unterwegs waren als ihre Verbrenner-Pendants. Die Ersparnis im Vergleich zu Benzinern beläuft sich auf 41 Prozent, im Vergleich zu Dieselfahrzeugen sind es 37 Prozent. Allerdings wurde hier nur der Durchschnittspreis für Hausstrom (43,02 Cent/kWh) zugrunde gelegt.
Wertvolle Hilfestellung bei der Kalkulation liefert der Energiekostenvergleich, der seit dem 1. Oktober 2021 an fast allen Tankstellen aushängt. Dabei handelt es sich um ein Plakat oder auch einen Bildschirm, auf dem die Kosten verschiedener Energieträger – Benzin, Diesel, Erdgas, Autogas, Strom und Wasserstoff – pro 100 Kilometer Fahrstrecke aufgelistet sind. Die Maßnahme soll es Tankstellen-Kunden ermöglichen, trotz unterschiedlicher Maßeinheiten (Liter, Kilogramm, Kilowattstunden) einfach Preise zu vergleichen.

Was kosten E-Autos an Kfz-Steuer, was Verbrenner?

Beim Thema Kfz-Steuer sind E-Auto-Besitzer fein raus, denn reine Elektroautos sind bis zu zehn Jahre lang von dieser Abgabe an den Staat befreit (bei Neuzulassung bis Ende 2025; Befreiung längstens bis 31. Dezember 2030). Das alles gilt auch für Leasingfahrzeuge und beim Weiterverkauf des Fahrzeugs. Ab dem elften Jahr nach Erstzulassung wird die Steuer für E-Autos nach dem zulässigen Gesamtgewicht berechnet. Plug-in-Hybride werden in dieser Hinsicht nicht begünstigt.
Citroën ë-Berlingo (M)
Wer jetzt ein reines E-Auto kauft, zahlt mindestens bis Ende 2030 keine Kfz-Steuer.
Bild: PSA Groupe

Bei der Besteuerung von Pkw mit Verbrennungsmotor wird seit 2021 neben dem Hubraum der CO2-Ausstoß stärker gewichtet, Spritschlucker kosten also mehr. Beispiele: Ein Kleinwagen Hyundai i10 verursacht 68,40 Euro Kfz-Steuer pro Jahr, ein VW Golf 8 1.5 eTSI 161,50 Euro und ein BMW X7 M50d 745 Euro.
Zusätzlich gibt es Steuervergünstigungen bei Dienstwagen: Bei der Privatnutzung von E-Autos unter 60.000 Euro Kaufpreis müssen nur 0,25 Prozent des Bruttolistenpreises als geldwerter Vorteil versteuert werden, bei Elektroautos über 60.000 Euro 0,5 Prozent. Auch das Gratis-Laden beim Arbeitgeber wird nicht als geldwerter Vorteil gewertet, sondern ist steuerfrei.

Wie verhält es sich bei der Kfz-Versicherung?

Generell werden E-Autos nach dem gleichen Prinzip versichert wie Autos mit Verbrennungsmotor. Die Kosten für die Kfz-Versicherung richten sich also vor allem nach Typ-, Regional- und Schadenfreiheitsklasse des Versicherungsnehmers, sprich dem Unfallrisiko (zum Versicherungsvergleich).
Aufgrund des höheren Anschaffungspreises sollte ein neues Elektroauto per Vollkasko versichert werden und dabei unbedingt der teure Akku sowie das Abschleppen und der Schaden durch einen möglichen Kurzschluss der Batterie eingeschlossen sein.
Das alles deutet eher auf eine teurere Kfz-Versicherung für E-Autos hin. Aber dem ist nicht so. Einige Versicherer bieten Sonderkonditionen für Stromer an, um sich im Wachstumsmarkt zu positionieren. Weitere Gründe sind niedrigere Unfallzahlen, mutmaßlich durch viele Assistenzsysteme an Bord, und eine umsichtigere Fahrweise der Besitzer.
Eine Untersuchung des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherer (GDV) im Herbst 2022 zeigte, das Elektroautos oft eine bessere Typklasse haben als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge. Demnach verursachen Modelle mit einem reinen Elektroantrieb in der Kfz-Haftpflichtversicherung im Schnitt rund 10 bis 15 Prozent weniger oder weniger teure Schäden als ihre Zwillinge mit Diesel- oder Benzinmotoren, was sich in einer günstigeren Typklasse widerspiegelt. Ein wichtiger Grund könnte nach Ansicht der Experten eine Schonung der Reichweite durch langsames und damit vorausschauendes Fahren sein.

Wie teuer sind Reparaturen?

Laut einer Allianz-Studie fallen nach einem Unfall die Kosten für die Reparatur eines Elektroautos um zehn Prozent höher aus als bei einem Verbrenner. Grund sind oft Normen oder Herstellervorgaben, die beispielsweise den Austausch des teuren Akkus nach Airbag-Auslösung vorsehen. Das kann laut der Allianz zu einem wirtschaftlichen Totalschaden führen.
Auch Marderbisse können einen teuer zu stehen kommen, da ein Hochvolt-Kabelstrang ohne Schutzummantelung komplett ausgetauscht werden muss. Beschädigte Akkus muss die Versicherung im Normalfall ersetzen, sodass die höheren Reparaturkosten nicht dem Verbraucher zur Last fallen.
Allerdings können sich gestiegene Beiträge für bestimmte Fahrzeuge ergeben. Bei Plug-in-Hybriden liegen die Reparaturkosten der Studie zufolge sogar um 50 Prozent höher, da diese Antriebsstränge vorwiegend in hochwertigen Autos verbaut sind, in denen Ersatzteile teurer sind.

Was kosten Wartung, Service und Verschleiß?

In puncto Wartung, Service und Verschleiß ist das E-Auto eindeutig im Vorteil. Ein AUTO BILD-Vergleich dreier VW-Modelle ergab bei der Wartung einen Preisvorteil von rund 50 Prozent für einen ID.3 gegenüber einem Golf 7 TDI.
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In Sachen Wartungskosten haben Elektroautos die Nase vorn. Eine Reparatur kann aber oft teurer werden.
Bild: Getty

Das E-Auto braucht keinen teuren Ölwechsel und keine Abgasuntersuchung, typische Verschleißteile wie Getriebe, Keil- und Zahnriemen oder Zünd- oder Glühkerzen fehlen an Bord. Die Bremsen werden durch Rekuperationstechnik (Energierückgewinnung über den Motor) geschont. Dadurch werden die Serviceintervalle größer, Elektroautos müssen seltener in die Werkstatt.
Tesla schreibt gar keine Inspektionen mehr vor, löst vieles über Online-Updates. Ganz ohne Service geht es bei den meisten E-Autos aber auch nicht, vor allem die Batterie braucht eine regelmäßige Kontrolle.

Wie hoch ist der Restwert von E-Autos und Plug-in-Hybriden?

Beim Thema Restwert (zu den Wertmeistern 2022) sind noch keine validen Aussagen zu machen, weil es noch relativ wenige gebrauchte E-Autos gibt. Während viele Experten zunächst eher niedrige Restwerte für Elektroautos (und auch für Plug-in-Hybride) voraussagten, hat sich die Lage mittlerweile gewandelt.
Laut dem Autoscout24-Gebrauchtwagen-Preisindex kostete ein Elektroauto 2022 als Gebrauchtwagen im Jahresdurchschnitt 43.968 Euro – 30 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der Durchschnittspreis von gebrauchten Plug-in-Hybriden legte um 17 Prozent auf 41.844 Euro zu. Der gesamte Preissteigerungsindex von Gebrauchtwagen lag bei 19 Prozent.

Was können E-Auto-Besitzer mit der THG-Quote verdienen?

Besitzer von reinen Elektroautos – egal, ob gekauft oder geleast – können seit 2022 sogar mehrere Hundert Euro pro Jahr mit ihrem Fahrzeug verdienen, indem sie Emissionszertifikate über Vermittler auf dem freien Markt verkaufen. Grundlage für diesen neuen Zuverdienst ist das "Gesetz zur Weiterentwicklung der Treibhausgasminderungs-Quote" (alle Infos zur THG-Quote und ihren Anbietern), dass Privatpersonen beim Zertifikatehandel großen Unternehmen gleichstellt.

Was prognostizieren Studien und Untersuchungen?

ADAC-Kostenvergleich E-Auto vs. Verbrenner

Der ADAC veröffentlichte Anfang Mai 2023 eine umfangreiche Vollberechnung (pdf) zum Kostenvergleich E-Auto vs. Verbrenner. Ergebnis: Nimmt man alle Kosten eines Autos zusammen, vom Kaufpreis über sämtliche Betriebs- und Wartungsaufwände bis zum Wertverlust, schneiden Elektroautos häufig, aber nicht immer besser ab als Benziner oder Diesel.
Bei der zusätzlichen Einberechnung eines möglichen Kaufrabatts von zehn Prozent für Verbrenner und Plug-in-Hybride wendet sich teilweise nachträglich das Blatt zu deren Gunsten. So geschehen beim Vergleich BMW 430i und 430d Gran Coupé gegen BMW i4 eDrive 40. Der Dacia Spring Electric schnitt selbst gegen einen unrabattierten Sandero SCe (Benziner) schlechter ab, während der VW ID.3 gegen den Golf in drei von vier Fällen die Nase vorn hatte.
VW ID.3       VW Golf 8 VIII 1.5 eTSI
VW Golf (r.) und ID.3 sind Konkurrenten aus demselben Hause: der eine als Verbrenner, der andere mit Elektromotor.
Bild: Tom Salt / AUTO BILD
Zugrunde gelegt wurden eine durchschnittliche Haltedauer von fünf Jahren mit einer Jahresfahrleistung von 15.000 Kilometern sowie die durchschnittlichen Kraftstoffpreise der vorangegangenen drei Monate. In die Berechnung ein flossen Versicherung, Kfz-Steuer, Ausgaben für Wartung und Reparaturen, Reifenverschleiß, Kraftstoff-/Stromkosten und eine Pauschale für die Wagenwäsche/Wagenpflege.

Fraunhofer: E-Autos klar im Vorteil, wenn ...

Eine Ende März 2023 veröffentlichte Studie des Fraunhofer ISI im Auftrag der Nationalen Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie (NOW GmbH) sah Elektroautos in Sachen Wirtschaftlichkeit gegenüber Verbrennern deutlich im Vorteil – allerdings unter bestimmten Voraussetzungen.
So wurde beispielsweise die erwartete Entwicklung von Energiepreisen mit in die Analyse einbezogen – also höhere Spritkosten durch die steigende CO2-Abgabe und sinkende Stromkosten wegen des Ausbaus der erneuerbaren Energien. Außerdem wird die Lademöglichkeit als extrem wichtig eingeschätzt. So könne die Nutzung von selbst produziertem Strom aus einer Fotovoltaikanlage den Kostenvorteil eines Elektroautos über 15 Jahre um bis zu 12.000 Euro gegenüber der Nutzung von öffentlicher Ladeinfrastruktur erhöhen.
Auch bei den Segmenten gibt es laut Fraunhofer ISI Unterschiede: So erreichen E-Autos der Mittelklasse bereits nach drei Jahren den Punkt der Kostengleichheit mit Verbrennerautos. Bei Kleinwagen kann es fünf bis acht Jahre dauern. Die Methodik berücksichtigte bei der Berechnung alle über die Haltedauer anfallenden Kosten für Anschaffung, Ladeinfrastruktur, Energie und Kraftstoff, Wartung und Instandhaltung, Versicherung, Kfz-Steuer sowie die THG-Quote und den Wiederverkaufswert.

CAR-Studie: E-Autos bald im Nachteil

Das Center Automotive Research (CAR) in Duisburg rechnet dagegen laut einer Studie vom Dezember 2022 für die Jahre 2023 und 2024 mit einer "Dürrezeit für Elektroautos" (CAR-Direktor Ferdinand Dudenhöffer), sprich: einem Einbruch der Absatzzahlen um die Hälfte. Hauptgrund: die Kürzungen bei der Kaufprämie. Eine Untersuchung der Unternehmensberatung Boston Consulting Group (BCG) hingegen prognostiziert, dass Deutschland schon 2025 mit 40 Prozent Elektro-Marktanteil zu einem weltweiten Vorreiter bei der Elektromobilität wird.
Bereits im September hatte das CAR aufgrund der steigenden Strompreise für 2023 die Umkehr der Kräfteverhältnisse zuungunsten der Elektroautos prognostiziert. Die Untersuchung stellt eine Kostenanalyse für drei Stromer und drei adäquate Verbrennermodelle an. Dabei bezieht sie auch den ab 2023 schrumpfenden Umweltbonus für Elektromobilität mit ein.
Insgesamt liegen die Elektroautos in zehn von zwölf entworfenen Szenarien vorn. Die Forscher verglichen dabei die Full-Service-Monats-Leasingkosten plus Treibstoff plus Anschaffung der Verbrenner mit monatlichen Abo-Raten plus Stromkosten plus Anschaffung der Stromer. Dabei gingen die Forscher von 15.000 Kilometern Laufleistung aus, betrachtet wird allerdings nur ein Zeitraum von drei Jahren Haltedauer. Aufgrund bereits beschlossenen Strompreiserhöhungen sei sogar eine weitere Verteuerung des Ladestroms anzunehmen, so die CAR-Experten.

Dataforce: kurzfristiger Elektro-Nachteil

Im Gegensatz zum CAR-Institut sehen die Datenanalysten von Dataforce nur einen kurzfristigen Nachteil für E-Autos. Hohe Strompreise und weniger Kaufanreize machten zwar die Elektromobilität 2023 unattraktiver, dennoch gebe es gute Gründe für ein Wachsen des E-Auto-Marktes, heißt es in einer Studie. "Perspektivisch – ein Auto kauft man ja nicht nur für ein Jahr – werden sich die Strompreise voraussichtlich besser entwickeln als die Benzinpreise", heißt es darin. Hinzu komme, dass 60 bis 80 Prozent des Stroms zu Hause oder im Betrieb geladen werde, wo die Kilowattstunde deutlich günstiger als an öffentlichen Ladesäulen sei.

Greenpeace: E-Auto bringt fast 300 Euro Ersparnis

Im Frühjahr 2022 verglich Greenpeace in einer ausführlichen Studie die Gesamtkosten unterschiedlicher Mobilitätsoptionen für verschiedene Haushaltsgrößen. Nicht nur die aktuell hohen Spritpreise wurden mit einkalkuliert, sondern auch die dreimonatige Energiesteuersenkung durch die Bundesregierung.
Damaliges Fazit der Umweltorganisation: Langfristig hohe Kraftstoffpreise machen Autos mit Verbrennungsmotor "zur Kostenfalle". So spare man beim Neukauf eines VW ID.3 (Elektro) im Vergleich zu einem Golf TSI (Benziner) pro Monat etwa 180 Euro, gemessen an den Kosten für einen VW Tiguan TDI (Diesel) sogar rund 290 Euro.
Gerechnet wurde dabei auf Basis von ADAC-Daten sowie mit Angaben aus der vom Verkehrsministerium beauftragten Erhebung "Mobilität in Deutschland".

AUTO BILD-Vergleich: E-Auto gegen Verbrenner

Auch AUTO BILD schaute bereits mehrfach genauer hin, allerdings vor dem großen Spritpreisanstieg als Folge des Ukraine-Kriegs. Kurz nach Weihnachten 2021 empfahl sich in einem großen Vergleich der Antriebsarten von fünf Kompaktwagen das Elektroauto VW ID.3 mit den niedrigsten Kosten pro Kilometer. Es folgten der Peugeot 308 als Plug-in-Hybrid und der Benziner Mazda3.
HYUNDAI KONA ELEKTRO
Der Hyundai Kona schlug als Elektrovariante mit alter Kaufprämie seine Diesel- und Benzin-Hybrid-Kollegen.
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD

In einer weiteren Analyse empfahlen wir bei Hyundai und Opel das reine E-Auto, bei Peugeot rieten wir zum Plug-in-Doppelherz, und nur bei VW hieß unser Tipp Benziner. Der Diesel blieb ohne Empfehlung, weil er als Kilometerfresser durch den subventionierten Plug-in-Hybrid starke Konkurrenz bekommen hat. So standen am Ende 50 Prozent E-Auto-Quote – was auf den Straßen aber sicher noch ein wenig dauern wird.