Gebrauchtwagen: Preise für Diesel sinken
Diesel-Markt weiter unter Druck

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Die Preise für gebrauchte Diesel-Pkw sinken zum Jahresende immer weiter. Der Markt ist unter Druck, Händler reagieren. So viel billiger werden Diesel!
Die Dieselkrise macht den Autohändlern in Deutschland auch zum Ausklang des Jahres 2018 zu schaffen. Vor allem der Restwert von Gebrauchtwagen steht weiter unter Druck, das belegen Zahlen des Dieselbarometers der Deutschen Automobil Treuhand (DAT) vom November. So war ein drei Jahre alter Selbstzünder-Pkw mit einer durchschnittlichen Jahreslaufleistung von 15.000 bis 20.000 Kilometern nur noch 52,1 Prozent seines Neupreises wert. Der Wert war im Laufe des Jahres von 53,7 Prozent im Januar kontinuierlich gesunken. Bei den Benzinern betrug der Rückgang nur 0,9 Prozentpunkte: von 58,0 auf 57,1 Prozent des Listenneupreises. Die Standzeit von Gebraucht-Dieseln bei Händlern betrug 102 Tage (Benziner: 83), die Standkosten stiegen auf rund 30 Euro pro Tag. DAT-Dieselexperte Frank Münzenmeyer konstatierte laut dem Fachportal kfz-betrieb.de eine "angespannte Stimmung im Automobilhandel". Mit anderen Worten: Das Interesse der Händler, die Fahrzeuge vom Hof zu bekommen, steigt.
Händler reagieren auf die angespannte Situation

Viele Händler und Privatpersonen bieten radikale Preisnachlässe, um ihren Diesel loszuwerden.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.Umfrage: Bis zu 50 Prozent Rabatt
Im März 2018 hatte eine Umfrage des Zentralverbandes Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) unter 1817 Autohändlern aller Marken ergeben, dass Käufer von gebrauchten Euro-5-Selbstzündern bis zu 50 Prozent Rabatt bekommen. Für elf Prozent der befragten Unternehmer waren damals Euro-5-Diesel unverkäuflich, ein Drittel gewährte zwischen 10 und 30 Prozent Nachlass, ein weiteres Drittel gab sogar bis zu 50 Prozent Rabatt. Selbst bei Autos mit Dieselmotoren, die die seit 2015 geltende Euro-6-Norm erfüllen, sei die Situation "nicht rosig", teilte der Verband mit. Nur bei den neuesten Euro-6d- und Euro-6d-TEMP sehe es anders aus.
Vieles spricht gegen den Diesel, aber auch viel dafür
Und nun? Es spricht einiges gegen den Diesel, aber weiterhin viel dafür. Helfen können eigentlich nur klare Verhältnisse durch die Politik. Sprich eine zwingende Nachrüstung älterer Diesel mit einem SCR-Kat. Mitsamt Typprüfung, die die Nachbesserung offiziell bestätigt. Wer jedoch "nur" auf Euro 6b oder 6c hochrüsten lässt, ist noch nicht auf der sicheren Seite. Auch viele Euro-6-Diesel stoßen deutlich mehr Stickstoffdioxid als erlaubt aus. Diesel-Interessenten sollten sich überlegen, ob sie tatsächlich viel in Großstädten verkehren. Weitere Alternativen: vielleicht doch ein Neufahrzeug mit Diesel Euro 6d/Euro 6d-TEMP (möglicherweise mit stattlicher Umweltprämie) oder alternativem Antrieb. Oder abwarten, ob nicht doch die blaue Plakette kommt.
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