E-Auto oder Plug-in-Hybrid: Kaufberatung
Elektroauto oder Plug-in-Hybrid: Was sollte man kaufen?
Alle neuen E-Autos im Überblick
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Der nächste Neuwagen soll mit Strom fahren? Dann stehen vor allem ein rein batteriebetriebenes Elektroauto und ein Plug-in-Hybrid zur Auswahl. Hier gibt es eine Entscheidungshilfe – auch mit Blick auf die neue Kaufprämie!
Bild: AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- Was ist der Unterschied zwischen E-Auto und Plug-in-Hybrid?
- Welche Vor- und Nachteile gibt es?
- Was waren die beliebtesten Elektroautos 2022?
- Was sind die besten Plug-in-Hybridmodelle?
- Kostet ein E-Auto mehr als ein Plug-in-Hybridmodell?
- Welche Förderung gibt es für E-Autos und Plug-in-Hybride?
- Welche Reichweiten haben Elektroautos und Plug-in-Hybridmodelle?
- Wie ist die CO2-Bilanz bei E-Auto und Plug-in?
- Elektro und Plug-in-Hybrid – wie hoch sind die Gesamtkosten?
Marke, Farbe, Ausstattung: Was man nicht alles bedenken muss beim Kauf eines neuen Autos ... Vielleicht das wichtigste Kriterium – neben dem Preis – ist heutzutage die Antriebsart. Und da fällt bei immer mehr Menschen in Deutschland die Wahl nicht mehr auf Benzin oder Diesel, sondern auf Elektromobilität.
Aber wie sehr soll der Neuwagen unter Strom gesetzt sein? Soll es ein Elektroauto mit reinem Batterieantrieb (BEV) werden? Oder ist ein Plug-in-Hybridmodell mit Elektro- und Verbrennermotor (PHEV) das Richtige? Diese Fragen sind noch aktueller geworden, seitdem Anfang 2023 die Förderung gekürzt beziehungsweise ganz abgeschafft wurde. Wasserstoffmodelle mit Brennstoffzelle sind (noch) sehr selten (Kommentar) und teuer.
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Lange hielten sich die Absatzzahlen der beiden alternativen Antriebsarten in etwa die Waage. 355.961 verkaufte reine Elektro-Pkw verzeichnete das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) für das Jahr 2021, ihnen standen 325.449 Plug-in-Hybride gegenüber. Im vergangenen Jahr jedoch hatten die BEVs mit 470.559 gegen 362.093 neu zugelassenen Plug-in-Hybridautos bereits die Nase deutlich vorn (zwölf Tipps zum E-Auto-Kauf). Der Marktanteil wuchs im Gesamtjahr 2022 auf 17,75 Prozent (BEV) und 13,66 Prozent (PHEV).
Dass E-Autos und Plug-in-Hybride in den vergangenen Jahren so starken Zuwachs verzeichnen, liegt mutmaßlich am Umweltbonus, aber auch an den verbesserten Rahmenbedingungen (Lademöglichkeiten, Image, weitere Förderungen) und dem sich massiv vergrößernden Angebot (alle neuen E-Autos bis 2027). Dass die Förderung für PHEV mittlerweile eingestellt wurde, verdeutlicht allerdings auch, dass die Plug-in-Hybridtechnik insgesamt als Brückentechnologie in eine künftige Welt voller markttauglicher und erschwinglicher Elektroautos gilt.
Große Hersteller nehmen Abschied vom Verbrenner
Nahezu alle großen Hersteller haben inzwischen den Abschied vom Verbrenner beschlossen und mehrere elektrifizierte Modelle im Angebot. Einige – wie zum Beispiel der Kia Niro – stehen im Konfigurator sogar als Teilzeit- oder Dauerstromer zur Auswahl. Insgesamt geht der Trend – anders als von Umwelt- und Klimaschützern erhofft – nicht zu kleineren Stadtwagen, sondern zu größeren SUV. Also, was soll's sein: Elektro oder Plug-in? Hier sind Antworten auf wichtige Fragen zum Vergleich.
Ein E-Auto wird allein von einem Elektromotor angetrieben, bei Hybridmodellen gibt es eine Kombination aus Verbrenner- (meist Benziner) und Elektroantrieb. Bei Letzterem muss man unterscheiden: Beim Mild-Hybrid greift der E-Motor nur unterstützend ein, Akkuleistung und Drehmoment sind zu gering. Ein Voll-Hybrid kann hingegen einige Kilometer (bei geringer Geschwindigkeit) rein elektrisch unterwegs sein.

Den Kia Niro gibt es rein elektrisch als e-Niro und teilelektrifiziert als Niro PHEV.
Bild: Kia Motors
Die grundsätzlichen Vor- und Nachteile liegen auf der Hand: Ein reines Elektroauto beruhigt das grüne Gewissen mehr, vorausgesetzt, der Ladestrom stammt aus regenerativen Energiequellen. Beim Plug-in-Hybrid ist die Umweltbelastung durch den karbonisierten Treibstoff höher – es sei denn, man lädt ständig und fährt nur kurze Strecken (elektrisch).
Dafür ist man in einem PHEV flexibler unterwegs, kann auch längere Fahrten antreten, ohne die Routenplanung auf längere Ladezeiten auszurichten. Beide Arten von Autos können grundsätzlich ein E-Kennzeichen mit weiteren Vorteilen bekommen, Plug-in-Hybride allerdings nur mit mindestens 40 Kilometern Reichweite ODER höchstens 50 g/km CO2-Ausstoß.
Das meistzugelassene Elektroauto im Jahr 2022 war laut offizieller KBA-Statistik der Tesla Model Y. Das vierte Modell der US-Amerikaner gefiel 35.462 Käuferinnen und Käufern und lag damit knapp vor seinem Markenkollegen, dem kompakteren und kleineren Tesla Model 3 (33.841). Auf Platz drei folgte der immer beliebter werdenden Fiat 500 (29.635).
Bei den Teilzeitstromern avancierte der Ford Kuga Plug-in-Hybrid mit 28.410 verkauften Autos zum unangefochtenen Bestseller 2022. Der Mitsubishi Eclipse Cross Plug-in-Hybrid (18.852) und der Cupra Formentor Plug-in-Hybrid (17.671) lagen mit gebührendem Abstand auf den Plätzen zwei und drei.
Ja, wegen der größeren Batterie ist ein Elektroauto teurer als als Plug-in-Hybridmodell. Der bereits erwähnte Kia Niro kostet als Plug-in Hybrid ab knapp 39.000 Euro, der Niro EV ist erst ab ca. 48.000 Euro erhältlich. Dafür gibt es noch die Kaufprämie von Staat (2/3) und Hersteller (1/3) in Höhe von 6750 Euro für den Vollstromer.
Umweltbonus
Der Staat förderte lange Zeit zusammen mit den Herstellern sowohl E-Autos als auch Plug-in-Hybride mit der Kaufprämie (offiziell Umweltbonus). Sie wurde im Juli 2021 durch die Innovationsprämie (Verdoppelung des staatlichen Anteils) noch erhöht.
Doch das ist vorbei. Seit Anfang 2023 ist der Zuschuss für PHEV gestrichen, zu gering ist nach Meinung der Ampelregierung der Umweltvorteil der teils massigen Teilzeitstromer. Für reine E-Autos oder Wasserstofffahrzeuge mit Brennstoffzelle, die nicht mehr als 40.000 Euro kosten, gibt es bis zu 6750 Euro (zuvor 9000 Euro) bei Kauf oder Leasing. In der Preisspanne von 40.000 bis 65.000 Euro beträgt der Umweltbonus 4500 Euro.
Für die Gewährung der Kaufprämie wird jeweils der Nettopreis des Basismodells zugrunde gelegt. Die Regelung gilt, bis der Fördertopf von 3,4 Milliarden Euro leer ist. Hinzu kommen regionale Förderprogramme sowie steuerliche Vergünstigungen.
THG-Prämie
Hinzu kommt seit 2022 die THG-Prämie, bei der dank des Handels mit CO2-Zertifikaten mehrere Hundert Euro drin sind. Allerdings gilt diese Möglichkeit des Zuverdienstes nur für Elektroautos (sowie für elektrische Lkw und Busse, Elektroroller und sogar für Pedelecs) und nicht für Plug-in-Hybride.
Zuallererst gilt es zu konstatieren: Die Reichweite sowohl von Elektroautos als auch von Plug-in-Hybriden hat in den vergangenen Jahren mit leichten Schwankungen deutlich zugenommen – und wird laut Prognosen weiter kräftig steigen.
So fuhren E-Autos im Jahr 2020 durchschnittlich 352 Kilometer ohne Aufladen, in zwei Jahren könnte es das Doppelte sein. Reichweiten-Champion war im Februar 2023 der Mercedes EQS 450+ mit mehr als 780 Kilometern am Stück und zudem einer stattlichen Ladeleistung. Allerdings ist dies wie alle anderen offiziellen Angaben ein theoretischer Wert, im Langstreckentest von AUTO BILD blieben auf der Autobahn 444 Kilometer übrig – immerhin! Fazit: Die noch immer weit verbreitete Reichweitenangst unter Neuwagenkunden wird immer unbegründeter (Reichweiten-Tipps für den Winter).
Auch Plug-in-Hybride kommen heutzutage im Elektromodus deutlich weiter als früher. 60 Kilometer sind eigentlich bei jedem Modell drin, zumindest bei optimalem Fahrverhalten. Abgesehen vom Exoten Wey Coffee 01 PHEV mit seinen 146 Kilometern hat auch hier Mercedes mit dem neuen GLC und seinen 130 km nach WLTP die Nase vorn. Mit Unterstützung des Verbrennermotors sind bei Plug-in-Hybriden allerdings auch 700 bis 800 Kilometer am Stück drin.
Letztendlich sollte sich jeder vor dem Autokauf fragen: Fahre ich oft lange Wege? Oder bin ich überwiegend auf kurzen Strecken unterwegs?
Eines vorweg: Auch ein E-Auto ist nicht klimaneutral! Gründe sind u. a. die CO2-Emissionen bei seiner Herstellung (vor allem der Batterie) und der Mix des Stromes, der noch immer teilweise aus fossilen Brennstoffen wie Kohle oder Gas gewonnen wird (zum großen Öko-Vergleich E-Auto vs. Verbrenner). Generell aber ist die CO2-Bilanz eines reinen Elektrofahrzeugs natürlich besser als die eines Teilzeitstromers.
E-Auto: Reichweiten-Top-5 laut WLTP
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Endgültig hängt dies jedoch vom individuellen Fahrverhalten ab: Nutzt man ein Plug-in-Hybridmodell nur für kurze Strecken und lädt es konsequent wieder auf, kann man auch mit diesem wie mit dem E-Auto CO2-frei fahren. Allerdings tun dies längst nicht alle Nutzer, vor allem nicht, wenn der PHEV als Dienstwagen genutzt wird und der Fahrer auf Firmenkosten tankt.
Da Plug-in-Hybride sehr oft große, schwere Fahrzeuge sind, stehen sie schon seit Langem in Sachen Umweltbilanz im Zwielicht.
Anschaffung, Treibstoff, Steuern, Versicherung, Reparatur, Wartung, Wertverlust: Bei den Kosten für ein Auto kommt so einiges zusammen. Nahezu alle neueren Untersuchungen bescheinigen Elektroautos und Plug-in-Hybriden eine niedrigere Gesamtrechnung als Benzin- oder Dieselfahrzeugen.
Meist kommen die BEV dabei noch ein bisschen günstiger weg als Modelle mit gemischtem Antrieb – auch wenn die Stromkosten bekanntermaßen stark gestiegen sind. Bei den Reparaturkosten sind die Plug-in-Hybride statistisch im Hintertreffen, was allerdings vor allem daran liegt, dass der teilelektrische Antrieb eher in generell höherpreisigen Fahrzeugsegmenten verbreitet ist.
So sah AUTO BILD in einem großen Fünfervergleich den VW ID.3 mit 0,40 Euro pro Kilometer an erster Stelle vor dem Peugeot 308 Plug-in-Hybrid mit 0,44 Euro/km. Der Car Cost Index 2021 von LeasePlan errechnete für die gehobene Mittelklasse Kosten von 760 Euro für Plug-ins und 851 Euro für E-Autos (diese sechs Fehler sollten Sie beim E-Autokauf vermeiden).
Fazit
E-Auto oder Plug-in-Hybrid – wobei kommt denn nun mehr Freude auf? Autofahren sollte ja generell Spaß machen. Immer mehr Menschen können mittlerweile auf einen satten Motorsound und einen süffigen Benzingeruch verzichten und steigen auf Elektro um. Ob ganz oder nur teilweise – da sollte jeder sein Nutzungsverhalten ehrlich hinterfragen. Und wenn Plug-in, dann auch konsequent. Und nicht nur als grünes Feigenblatt.
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