Verbrenner-Ausstieg: Das sind die Elektro-Pläne der Autohersteller
Wie die Autohersteller dem Verbrenner-Aus entgegenfahren

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Lange vor dem EU-Verbrenner-Aus beenden die großen Autobauer die Produktion von Verbrennungsmotoren. Von Audi bis VW und nun auch Volvo: wer wann den Verbrennungsmotor abschaltet und wer nicht nur auf Elektro setzt!
Bild: Olaf Itrich / AUTO BILD
Inhaltsverzeichnis
- Audi plant den Verbrenner-Ausstieg ganz konkret
- BMW mit Elektro, Brennstoffzelle, aber auch Verbrenner – und E-Fuels
- Citroën bewegt Familien elektrisch
- Dacia will Verbrenner-Potenzial längstmöglich ausschöpfen
- Fiat will schon 2027 reine Elektromarke sein
- Ford verkauft ab 2030 in Europa nur noch E-Autos
- Emissionsfreie Autos von GM und Jaguar
- Verbrenner-Ausstieg bei Honda ab 2040
- Hyundai will in die weltweiten Elektro-Top-3
- Jaguar I-Pace-Ende läutet Ausstieg ein
- Kia – 14 Elektromodelle im Jahr 2027
- Lamborghini setzt auf E-Fuels und Hybrid
- Lancia – die Italiener kommen als E-Marke zurück
- Lexus wird Toyotas elektrische Premiummarke
- Mazda setzt auf Elektrifizierung und Verbrenner
- Mercedes stellt seine Produktion auf Elektro um
- Mini wird ab 2030 elektrisch
- Verbrenner und Plug-in-Hybride bei Mitsubishi
- Nissan-Fahrplan bis 2030 mit elektrischem Micra-Nachfolger
- Opel fährt ab 2028 rein elektrisch
- Porsche Nur der 911 bleibt Verbrenner
- Renault plant eine massive Elektrifizierung
- Rolls-Royce baut ab 2030 nur noch E-Autos
- Skoda wird ab 2030 mehrheitlich E-Autos im Programm haben
- Stellantis – E-Weltmarktführer und E-Fuels
- Toyota verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz
- Volvo will ab 2030 vollelektrisch fahren – und sagt 2024 Tschüss Diesel
- Volkswagen will 2025 E-Weltmarktführer sein – Blume mag E-Fuels
Während hierzulande noch rund 75 Prozent aller neu zugelassenen Autos einen Verbrennungsmotor an Bord haben, steuern die Hersteller schon weg vom Verbrenner. Schließlich dürfen ab 2035 in der EU keine neuen Autos mit Diesel- oder Benzinmotor mehr zugelassen werden. Grund: Der CO2-Ausstoß im Verkehrssektor soll auf null sinken.
Das geht nach Ansicht der zuständigen Gremien in der Europäischen Union nur mit Elektroautos. Für die klimaneutralen synthetischen Kraftstoffe (E-Fuels) könnte es allerdings eine Zukunft geben, auch durch das Drängen Deutschlands.
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Angesichts der Förderung durch die Kaufprämie und stetig steigender Verkaufszahlen von Elektroautos, weniger von Plug-in-Hybriden, haben nahezu alle Autobauer ihr Modellangebot längst komplett überdacht. Auch BMW und Volkswagen bauen auf Elektro, lassen aber auch die Alternativen Wasserstoff (BMW) und E-Fuels (VW) auf der Agenda. Nun kündigte Volvo für 2024 einen radikalen Schnitt an.
Überblick: Das sind die Strategien der großen Hersteller für den Schwenk weg vom Verbrenner hin zur Elektromobilität!
Ein konkretes Ausstiegsdatum hat die VW-Premium-Tochter Audi vor Augen: Sie will ab 2026 keine neuen Autos mit Verbrennungsmotoren mehr entwickeln. Ebenso beschlossen: das Aus für Hybridfahrzeuge. Vermutlich wird der Nachfolger des Audi Q5 der letzte neue Verbrenner aus Ingolstadt sein. Das SUV soll 2026 herauskommen, bis 2033 laufen, und dürfte der letzte neue Wagen des Traditionsherstellers mit Benzin- bzw. Dieselmotor sein. Danach will Audi nur noch in China Verbrennerautos bauen.
Die kommende strenge Abgasnorm Euro 7 mache eine Entwicklung extrem schwierig, so die Sicht von Audi. (Zum Kostenvergleich und zum Pro und Kontra E-Auto vs. Benziner/Diesel) Bis 2025 will Audi 20 E-Autos im Portfolio haben. Der Premium-Hersteller hatte 2021 mit dem e-tron GT für Aufsehen gesorgt. Nach dem 150.000 Euro teuren Luxusmodell folgten günstigere Modelle – zum Beispiel der Q4 e-tron, der erste Audi auf der MEB-Konzernplattform. Das Elektro-SUV soll Kunden den Einstieg in die Elektromobilität bei Audi erleichtern.
BMW will bis Ende des Jahres 2023 in 90 Prozent aller Marktsegmente mindestens ein vollelektrisches Modell auf der Straße haben. 2030 sollen mindestens 50 Prozent des weltweiten Absatzes aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen. "Kompromisslos elektrisch, digital und zirkulär" solle BMW werden, so Unternehmenschef Oliver Zipse. Von einer "für elektrische Antriebe optimierten Gesamtfahrzeugarchitektur", einer "neu entwickelten Antriebs- und Batteriegeneration" sowie einem "neuen Niveau von Nachhaltigkeit über den gesamten Lebenszyklus" ist die Rede.
Nach dem Elektro-Pionier i3 und dem Hybridsportler i8 (beide sind ausgelaufen) sowie dem iX3 hat BMW mittlerweile die Elektro-SUV iX, iX M60, iX1, iX3 sowie die Limousinen i4, i4 M50 und i7 vorgefahren. Zipses Ziel: "Das grünste E-Auto kommt von BMW."
Allerdings wollen die Bayern doch nicht so schnell ganz vom Verbrenner lassen. Laut "Handelsblatt" soll die X-Reihe bis weit ins kommende Jahrzehnt auch mit Benzin- und Dieselmotoren gebaut werden, sogar auf einer neu entwickelten Plattform. Demnach sollen sowohl die Vier-, Sechs- und Achtzylindermotoren als auch Dieselmotoren modernisiert werden. Hintergrund dieser Doppelstrategie dürfte sein, dass sich noch nicht absehen lässt, welches Antriebskonzept BMW-Kunden zwischen 2023 und 2035 mehrheitlich nachfragen.
Zipse zeigte sich auch dem Einsatz von E-Fuels gegenüber aufgeschlossen. Diese seien die einzige Möglichkeit, im Fahrzeugbestand "einen substanziellen Beitrag zu leisten", sagte er bei der Vorstellung der Jahresbilanz des Konzerns im März 2023. "Ich stimme den Kollegen, die das befürworten, sehr zu – auch insbesondere, weil unsere Motoren darauf vorbereitet sind", so der BMW-Chef.
Auch das Thema Wasserstoff mit Brennstoffzelle spielt bei BMW eine Rolle. So wurde im August 2022 ein Kompetenzzentrum Wasserstoff samt eigener Brennstoffzellenproduktion in Betrieb genommen. Zudem haben die Münchner den Antrieb in einer Kleinserie des iX5 Hydrogen getestet.
Die Franzosen forcieren ebenfalls den Kurz in Richtung Elektromobilität. Citroën ë-Berlingo und ë-Spacetourer (plus Langversion "Business Lounge") können vor allem Familien lokal emissionsfrei von A nach B transportieren. Den SUV-artigen ë-C4 lieben die Kunden am meisten, seit Mitte 2022 gibt es den Crossover-Ableger ë-C4 X. 2028 könnte die Verbrenner-Zeit bei Citroën beendet sein.
Die niedrigpreisigen Autos von Dacia sollen so lange wie möglich mit Verbrennermotoren ausgestattet werden und damit ein Gegengewicht zur Mutter Renault und deren Elektro-Strategie bilden. "Jeder muss seine Rolle spielen. Renault drängt darauf, Champion bei den Elektromotoren zu sein, das birgt ein Risiko", sagte Dacia-Chef Denis Le Vot der Nachrichtenagentur Reuters. Dacia will also erst 2035 Abschied von fossilen Brennstoffen als Antriebsmittel nehmen, Renault dagegen schon ab 2030 ganz auf Elektro setzen. Immerhin ist mit dem Dacia Spring Electric das erste Elektro-Modell auf dem Markt, das jetzt auch mit 65-PS-Motor erhältlich ist.
Fiat hat sich ambitionierte Ziele gesetzt. Aktuell haben die Italiener nur ein E-Auto im Programm, den hauptsächlich auf den Stadtverkehr ausgelegten Fiat 500 Elektro (auch als Cabrio). Das nächste reine E-Modell soll ebenfalls ein Kleinwagen werden. Fiat will einen elektrischen Panda auf den Markt bringen. Bis 2024 soll jeder Fiat mit Elektroantrieb zu haben sein. Wahrscheinlich ab 2027, spätestens aber 2030 sollen dann aus Turin gar keine Verbrenner mehr kommen.
"Ford wird im Rahmen seiner Elektromobilitäts-Offensive alle Pkw-Modelle in Europa (und damit auch in Deutschland) ab Mitte 2026 mindestens in einer Plug-in-Hybrid- oder in einer batterieelektrischen Variante anbieten. Ab 2030 wird unser Pkw-Angebot in Europa nur noch aus rein elektrischen Fahrzeugen bestehen", so ein Unternehmenssprecher gegenüber AUTO BILD.

Der Mustang Mach-E soll für Ford erst der Anfang der Elektrifizierung bis 2030 sein.
Bild: Michael Nehrmann / AUTO BILD
Ford nutzt den Elektro-Baukasten MEB von VW und hat mit dem Mustang Mach-E bislang ein spannendes E-Modell auf dem deutschen Markt. 2024 könnte in Köln ein elektrischer Fiesta-Nachfolger gebaut werden. In den USA wurde mit dem F-150 Lightning der erste rein elektrisch angetriebene Fullsize-Pick-up vorgestellt, ein weiterer elektrifizierter Pick-up könnte folgen. Laut CEO Jim Farley strebt Ford an, seine Elektroautos irgendwann nur noch online und ohne Preisrabatt zu verkaufen.
Auch US-Autoriese General Motors kündigte ebenfalls an, ab 2035 nur noch emissionsfreie Autos verkaufen zu wollen.
Die Japaner sind aktuell mit dem knuffigen Honda e rein elektrisch unterwegs. Das nächste E-Modell kündigt sich für 2024 an, der komplette Ausstieg aus der Produktion von Verbrennungsmotoren steht 2040 an. Ab 2040 rollen bei Toyota nur noch Elektroautos und Brennstoffzellenfahrzeuge vom Band.
Die Hyundai Motor Group will mit ihren Marken Hyundai, Kia und Genesis bis 2030 einer der drei weltweit führenden Elektrofahrzeughersteller werden. Derzeit rangieren ganz oben die Chinesen von BYD, dann Tesla, darauffolgend der VW-Konzern. Rein bezogen auf Marken war 2022 Tesla mit rund 1,3 Millionen verkauften E-Autos eindeutig das Maß aller Dinge. Hyundais Ziel sind 1,51 Millionen jährlich produzierte E-Autos in Korea und 3,64 Millionen E-Autos weltweit. Investitionsvolumen: rund 18 Milliarden US-Dollar.
Bereits zuvor hatte sich Hyundai mit Nobel-Tochter Genesis verpflichtet, bis 2045 bei Produkten und Betrieben klimaneutral zu werden. Ab 2035 verkaufen die Koreaner dafür in Europa nur noch emissionsfreie Autos. Bis 2040 will Hyundai alle Fahrzeuge, die mit fossilen Brennstoffen betrieben werden, in den wichtigsten Weltmärkten abschaffen.
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Auf dem Markt für E-Autos tritt das Unternehmen mit der Submarke Ioniq an, mit den 800-Volt-ladefähigen Ioniq 5 und Ioniq 6. Im Jahr 2030 wird die Hyundai Motor Group nach eigenen Angaben insgesamt 31 Elektromodelle der genannten drei Marken im Programm haben. Kia wird noch 2023 sein neues dreireihiges Fullsize-SUV EV9 auf den Markt bringen, auch der EV5 soll sich zeitnah von der Studie zur Marktreife entwickeln. Hyundai hat gerade den Kona aktualisiert und bringt im kommenden Jahr den Ioniq 7.
Auch die Forschung bei wasserstoffbetriebenen Brennstoffzellenautos läuft, soll aber bislang nicht den Erwartungen entsprochen haben. So soll die neue Nexo-Generation erst 2024 kommen. Dafür ist Hyundai mit der Brennstoffzellen-Lkw-Baureihe Xcient Fuel Cell jetzt in Europa auf dem Markt.
Jaguar Land Rover hat im August angekündigt, Ende 2024 das erste Modell auf Basis einer neuen Elektro-Architektur vorzustellen. Der viertürigen Reiselimousine in guter Jaguar-Tradition werden 2025 mindestens zwei weitere Modelle folgen. Zeitgleich werden sämtliche Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor auslaufen. Das erste vollelektrische Jaguar-Modell, das seit 2018 gebaute Crossover-SUV I-Pace, wird dann allerdings nicht mehr zur Modellpalette gehören.
Offenbar kein großer Verlust: Der I-Pace war kein wirklicher Schlager für den Hersteller. In Europa verkaufte Jaguar vom I-Pace bis 2021 rund 40.000 Stück, in den USA sogar nur knapp 6000. Zum Vergleich: Vom 2016 vorgestellten Verbrenner-SUV F-Pace setzte der Hersteller allein in Europa bis 2021 mehr als 120.000 Einheiten ab.
Kia hat aktuell sowohl hocheffiziente Verbrenner als auch Elektrofahrzeuge mit wegweisender 800-Volt-Ladetechnologie im Portfolio, kann die Produktion also an den Kundenwünschen ausrichten. 2027 wollen die Koreaner 14 E-Modelle auf dem Markt haben, bis 2030 einen Jahresabsatz von über einer Million batterieelektrischen Fahrzeugen erreichen, also etwa ein Viertel des Gesamtabsatzes. Generell hat Kia die Vision, ein Anbieter nachhaltiger Mobilitätslösungen zu werden, unter anderem als weltweite Nummer eins für Spezialfahrzeuge, etwa für Liefer- und Logistikdienste.
Selbst Lamborghini kündigte 2021 bei der Vorstellung der Zukunftsstrategie an, sich komplett zu elektrifizieren. Dies allerdings weniger zügig denn gründlich. "Wenn wir kommen, müssen wir die Besten sein", sagte Markenchef Stephan Winkelmann. Zunächst bekommen der Aventador, der Huracán und der Urus in den kommenden Jahren Hybridantriebe, vermutlich ab 2024.
Der erste reine Elektro-Lambo soll 2028 folgen, in Form einer vierten Baureihe. Dies könne laut des Markenvorstands "ein Gran Tourismo mit vier Sitzen und etwas mehr Bodenfreiheit" werden. Allerdings möchte die italienische Volkswagentochter zumindest einige Supersportler auch nach 2030 noch mit Verbrennungsmotoren anbieten. "Eine Möglichkeit wäre es, die Verbrenner mit synthetischem Benzin am Leben zu erhalten", sagte Präsident Winkelmann der "WELT am SONNTAG".
Lancia hat in den vergangenen Jahrzehnten an Bedeutung eingebüßt. Schluss damit: 2024 beginnt ein Zehnjahresplan für die Marke, die einst die Rallyepisten der Welt dominierte und den von Walter Röhrl bis heute verehrten Lancia 037 auf die Räder stellte.
Zuerst wird ein elektrischer Ypsilon kommen, der mit nicht ganz vier Metern Länge ins B-Segment der Limousinen passt. Zwei Jahre später folgt ein bisher noch nicht näher benanntes E-Flaggschiff, bevor 2028 der legendäre Lancia Delta zurückkehrt. Der neue Delta soll den Angaben zufolge ein "muskulöses Schrägheckmodell werden, das Autofans in ganz Europa begeistern wird".
Lexus will schon 2030 zum reinen Elektro-Anbieter in Europa, China und Nordamerika werden, fünf Jahre später sogar auf dem ganzen Globus. Das ist Teil der neuen Elektrostrategie von Mutterkonzern Toyota, der bis 2030 weltweit 30 Elektroautos einführen will.
"Mazda verfolgt einen 'Multi-Solution-Ansatz', in dem neben batterieelektrischen Antrieben auch hocheffiziente Verbrennungsmotoren (mit Elektrifizierung) eine wichtige Rolle spielen. Außerdem sehen wir global ein großes CO2-Einsparpotenzial durch die verstärkte Nutzung klimaneutraler synthetischer Kraftstoffe", so ein Mazda-Sprecher.
Der japanische Hersteller plant Klimaneutralität bis 2050. Das Unternehmen geht davon aus, dass bis 2030 ein Viertel aller Autos wie der MX-30 über einen vollelektrischen Antrieb verfügen und alle anderen Modelle teilelektrifiziert sind.
Mercedes will nach dem Motto "electric only" bis zum Ende des Jahrzehnts "überall dort, wo es die Marktbedingungen zulassen" vollelektrisch werden. Laut Vorstandschef Ola Källenius werden ab 2025 alle neuen Fahrzeugarchitekturen rein für den Elektroantrieb ausgelegt. Die Konzernstrategie werde auch durch die Beschlüsse zu E-Fuels im Rahmen der EU-Einigung zum Verbrenner-Aus 2035 nicht geändert, sagte der CEO der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".
Nicht nur das: Das Unternehmen richtet sein globales Produktionsnetzwerk schwerpunktmäßig auf die Fertigung von Elektrofahrzeugen im Luxussegment aus. Entwicklungschef Markus Schäfer köndigte im Oktober an, die überarbeitete E-Klasse werde 2023 das letzte neue Modell auf einer reinen Verbrenner-Plattform. Schon jetzt umfasst das Mercedes-Portfolio acht vollelektrische EQ-Modelle, die an Standorten auf drei Kontinenten vom Band laufen: EQA, EQB, EQC, EQE, EQS, EQS SUV und der Van EQV. Das EQE SUV soll im Mai 2023 zu den Händlern kommen.

Die Produktion der Luxus-Limousine Mercedes EQS in Sindelfingen startete 2021.
Bild: Mercedes-Benz AG
Insgesamt investiert Mercedes-Benz von 2022 bis 2030 mehr als 40 Milliarden Euro in Elektromobilität. Bis 2025 sind bis zu 50 Prozent E-Autos geplant, dazu acht Batterie-Gigafabriken mit einer Gesamtkapazität von 200 Gigawattstunden bis Ende des Jahrzehnts. Die Investitionen in die Verbrennertechnik werden dagegen bis 2026 um rund 80 Prozent gekürzt.
Die Marke Mini "wird im Jahr 2025 zum letzten Mal ein neues Modell mit Verbrenner-Variante auf den Markt bringen – danach folgen nur noch vollelektrische Modelle. Anfang der 2030er-Jahre wird Mini dann über ein ausschließlich vollelektrisches Angebot verfügen", so ein Konzernsprecher. Mit dem Mini Electric und dem Mini Cabrio Cooper SE hat die Marke mittlerweile zwei vollelektrische Modelle auf dem Markt.
"Insbesondere im Segment der Kleinwagen unter 10.000 Euro erfahren wir weiterhin eine sehr große Nachfrage nach Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Bei diesem Bedarf haben wir aktuell keine Pläne, den klassischen Benzinmotor aus unserem Line-up zu nehmen. Gleichzeitig sehen wir insbesondere in höheren Segmenten eine sehr hohe Nachfrage nach Plug-in-Hybriden und bieten mit dem 'Wir kümmern uns'-Versprechen neben dem eigentlichen Fahrzeug auch umfassende Dienstleistungen, wie z. B. Wallboxen, Stromtarife usw. Perspektivisch werden wir dieses Angebot kontinuierlich ausbauen", sagte ein Sprecher von Mitsubishi 2021.
Ansonsten ist der Autobauer, der einst mit dem i-MiEV (später Mitsubishi EV) einen Elektro-Pionier baute, Teil einer Dreier-Allianz mit Nissan und Renault zur strategischen Entwicklung von Elektromobilität (siehe unten). Deutschland-Chef Werner Frey sagte im April 2022, dass Mitsubishi "sehr bald" auch ein Elektroauto auf den Markt bringen werde.
Nissan war mit dem Leaf ein weltweiter Elektro-Vorreiter und stoppt nach den Euro-7-Aggregaten für 2025 die Entwicklung von Verbrennermotoren für Europa. Mit den Allianzpartnern Renault und Mitsubishi haben die Japaner einen Fahrplan bis 2030 für reine Elektrofahrzeuge und vernetzte Mobilität entwickelt.
Bis 2026 will man weitere 23 Milliarden Euro in eine Elektro-Offensive investieren, bis 2030 sollen 35 neue E-Modelle folgen. Von diesen sollen 90 Prozent auf fünf gemeinsamen EV-Plattformen für die meisten Märkte in allen wichtigen Regionen basieren. Die vielleicht wichtigste ist die Kompakt-Plattform CMF-BEV mit Start 2024. Sie bildet die Basis für jährlich 250.000 Fahrzeuge der Marken Renault, Alpine und Nissan, darunter einen Nachfolger des Nissan Micra.
Insgesamt 15 Modelle sollen auf der globalen CMF-EV-Plattform basieren, darunter der Nissan Ariya EV Crossover. Hinzu kommt auch die LCV-EV-Familie als Basis für den Nissan Townstar. Außerdem wird Nissan die Entwicklung einer neuen Festkörperbatterietechnologie steuern.
"Unsere Strategie ist Elektromobilität für alle", sagte Opel-CEO Florian Huettl im Juni 2023 im AUTO BILD-Interview. Der erste Schritt mit den modularen Multi-Energy-Plattformen wie beim Opel Corsa Electric, dem Astra Electric und dem Mokka Electric sowie den Transportern Combo, Vivaro und Movano soll Ende 2024 abgeschlossen sein.

So wie in dieser AUTO BILD-Illustration könnte der neue Opel Manta 2025 rein elektrisch in Serie gehen.
Bild: Larson
Anschließend sollen in einem zweiten Schritt batterieelektrische Opel-Fahrzeuge auf den Markt kommen, bei denen es keine Verbrenner mehr gibt. Huettl bestätigte auch die "Wiedergeburt" des legendären Manta als E-Auto, allerdings als "neuer Manta für eine neue Zeit, kein Retroauto". Ab 2028 setzt Opel dann auf dem Kernmarkt Europa komplett auf batterieelektrische Elektromobile.
"Bis Ende des Jahrzehnts werden mehr als 80 Prozent unserer Sportwagen elektrisch angetrieben sein – als Hybrid oder vollelektrisch. Bis 2025 sollen es laut interner Planungen schon die Hälfte sein. Nur beim legendären 911er wird es weiter Verbrennermotoren mit synthetischem Treibstoff geben", so Porsche-Chef Oliver Blume in einem Interview mit BILD.
Bislang stromert nur der Porsche Taycan mit 800-Volt-Technik durch die Lande, 2023 kommt das Kompakt-SUV Macan in neuer Generation als Elektroauto. Die kleineren Sportwagen der 718-Reihe sollen bald folgen. Auch Cayenne und Panamera dürften mittelfristig vollelektrisch fahren, außerdem ist ein komplett neues Modell angedacht.
Renault will den Anteil der elektrifizierten Fahrzeuge (E-Autos und Plug-in-Hybride) in Europa bis 2025 auf 65 Prozent und bis 2030 auf 90 Prozent der Verkäufe steigern. Darüber hinaus strebt die Renault Group CO2-Neutralität in Europa bis 2040 und weltweit bis 2050 an.
Unter anderem will man mit den Partnern Valeo und Valeo Siemens eAutomotive eine neue Generation von Pkw-Elektromotoren ohne seltene Erden konzipieren, entwickeln und ab 2027 produzieren. Renault wird innerhalb einer Dreier-Allianz (siehe Nissan) die Entwicklung einer gemeinsamen E-Architektur leiten und bis 2025 das erste vollständig softwaredefinierte Fahrzeug auf den Markt bringen. Konkret kommt zuvor unter anderem ein neuer elektrischer R5 und ein batteriebetriebener Kangoo.
Luxus-Hersteller Rolls-Royce hat mit dem Spectre gerade für Ende 2023 das erste Elektroauto der Marke angekündigt. Das Coupé wird sich offenbar optisch am Bruder Wraith anlehnen, aber auf den obligatorischen, großvolumigen V12 verzichten. Das tun ab 2030 alle Autos des legendären Herstellers. Die dazu notwendige Technik könnte Gerüchten zufolge von BMW stammen.
"Next Level – Skoda Strategy 2030", heißt das Programm, mit dem Skoda die Zukunft plant. Ein genaues Datum für den Abschied von neuen Modellen mit Verbrennungsmotor in Deutschland gibt es jedoch nicht. "Wir planen einen Verkaufsanteil von 50 bis 70 Prozent von rein elektrischen Fahrzeugen bis zum Jahr 2030", gab ein Sprecher der Marke bekannt.
Bis dahin soll es mindestens drei neue vollelektrische Modelle geben, allesamt preislich und größentechnisch unter dem SUV Enyaq iV.
Stellantis strebt nach eigenen Angaben auf Sicht die Position des Weltmarktführers bei Elektrofahrzeugen an. Dafür sollen gemäß des Strategieplans Dare Forward 2030 mehr als 30 Milliarden Euro in die Elektrifizierung und die dazugehörige Softwareentwicklung fließen.
Bis 2030 sollen die CO2-Emissionen im Vergleich zu 2021 halbiert und bis 2038 Netto-Null-CO2-Emission erreicht werden. Die verbleibenden Emissionen werden im einstelligen Prozentbereich kompensiert. Dafür sollen bis Ende des Jahrzehnts alle Pkw-Verkäufe in Europa und die Hälfte der Verkäufe von Pkw und leichten Nutzfahrzeugen in den USA BEVs sein.
Die Pläne von DS, Peugeot, Fiat, Alfa Romeo und Lancia
DS Automobiles macht 2024 den Anfang. Laut seinem im Januar 2023 vorgestellten e-Lion-Programm will Peugeot 2023 jedes Modell der Produktpalette elektrifiziert und 2025 ein 100-prozentiges elektrifiziertes Angebot haben. 2030 sollen sogar 100 Prozent der in Europa verkauften Modelle von Peugeot elektrisch sein. 2026 folgt Lancia (siehe oben), und 2027 soll Alfa Romeo vollständig elektrifiziert werden. Für Fiat setzt der Konzern aktuell eine Zeitspanne bis 2030 an. Der Konzern setzt auf vier Plattformen und fünf Fabriken für Batterien. Außerdem soll der Ausbau der Ladeinfrastruktur unterstützt werden.
Stellantis setzt aber auch auf E-Fuels und testet dafür 28 Motorenfamilien, die von 2014 bis 2029 als Benziner oder Diesel gebaut werden oder wurden. Die Verwendung der synthetischen Kraftstoffe in den bis zu 28 Millionen Fahrzeugen der Stellantis-Flotte habe das Potenzial, von 2025 bis 2050 europaweit bis zu 400 Millionen Tonnen CO2 zu reduzieren, teilte der Konzern mit.
Toyotas ganzheitliche Strategie "Environmental Challenge' sieht vor, bis 2050 insgesamt die Emissionen, ob durch Produktion, Recycling oder Produkte, bei CO2 um 90 Prozent zu reduzieren. Bereits 2035 sollen alle Fertigungsstätten klimaneutral arbeiten und alle neuen Modelle in Europa klimaneutral fahren.
Bis 2030 will der Toyota-Gesamtkonzern 30 vollelektrische Fahrzeuge präsentieren und dann jährlich 3,5 Millionen von ihnen jährlich absetzen. Toyotas erstes Elektro-SUV bZ4X kam 2022 auch nach Deutschland, sieben weitere Ableger der bZ-Baureihe (bZ = beyond Zero) sollen bis 2025 folgen. Das Motto der Japaner heißt "Klotzen statt kleckern": So stellten sie Ende 2021 gleich 15 E-Studien auf einen Schlag vor.
Beim Nutzfahrzeug wird die Wasserstofftechnologie den Diesel ablösen. "Wir sind nicht auf Verbrennungsmotoren fixiert, das ist nicht das erklärte Ziel. Es ist ja nicht nur allein der Verbrennungsmotor, ich muss auch an die Fabriken, die Entsorgung der Fahrzeuge, die Stromversorgung denken, um die CO2-Neutralität zu bekommen", so ein Toyota-Konzernsprecher gegenüber AUTO BILD.

Ohne Smartphone und Internet geht beim Volvo-Kauf in Zukunft nicht mehr viel.
Bild: Volvo Car
Schon bekannt war, dass Volvo Cars ab 2030 nur noch als reine Elektroautos vom Band rollen. Schon im kommenden Jahr verabschiedet sich Volvo schon vom Diesel: Anfang 2024 läuft der letzte Selbstzünder der Geely-Tochter vom Band. Damit ist Volvo der erste der großen europäischen Autohersteller, der komplett aus dem Diesel aussteigt. Bereits im September 2022 stellte Volvo in Norwegen und Dänemark den Verkauf reiner Benziner oder Diesel ein. Die Wandlung liegt begründet in einem ambitionierten Klimaplan, aber auch in einer deutlich gestiegenen Nachfrage nach E-Autos.
Der Selbst Hybridfahrzeuge wollen die Schweden, die zum chinesischen Geely-Konzern gehören, in den 2030er-Jahren nicht mehr anbieten. Zuvor soll der Anteil reiner Elektromodelle bis zur Euro-7-Einführung im Jahr 2025 auf rund die Hälfte steigen, der Rest soll dann aus Hybridmodellen bestehen. Präsident Hakan Samuelsson kündigt an, Volvo Cars wolle sich darauf konzentrieren, "voll und ganz eine führende Position im schnell wachsenden Premium-Elektroauto-Segment einzunehmen".
Dafür soll auf die Baureihen XC40 Recharge und C40 Recharge eine ganze Modelloffensive an E-Autos folgen. Zudem verlagert Volvo Cars den Direktvertrieb seiner Pkw ins Internet. Vertragshändler sollen weiter Anlaufstelle für die Kunden bleiben und für Beratung, Probefahrten, Auslieferung oder Wartung zuständig sein.
Auch ein Barkauf nach Online-Bestellung soll angeboten werden. Das Konzept ähnelt der Strategie von Tesla, das seinen Vertrieb ebenfalls schrittweise ins Internet verlagert. Wie die US-Amerikaner werden auch die Skandinavier ihr Abo-Angebot (so funktioniert ein Auto-Abo) ausbauen, und zwar unter dem bekannten Label "Care by Volvo". Die vollelektrischen Volvo-Modelle sollen so im Komplettpaket mit Service, Garantie, Pannenhilfe, Kfz-Versicherung (zum Kfz-Versicherungsrechner) und gegebenenfalls mit Ladeoptionen für zu Hause auf die Straße rollen. (Was Sie über Wallboxen wissen müssen!)
Beim Volkswagen-Konzern sieht die neue Konzernstrategie "New Auto" den schrittweisen Übergang zum softwaregetriebenen Mobilitätsunternehmen vor. So werden Benzin- und Dieselmotoren im Reich der Wolfsburger langsam, aber sicher abgewürgt. Selbst beim Golf wird die achte Generation die letzte mit Verbrennungsmotor sein. 2030 soll jeder zweite Neuwagen weltweit einen Elektromotor haben, schon 2025 will der Konzern Weltmarktführer bei E-Autos sein.
Der neue VW-Chef Oliver Blume kündigte im September 2022 an: "Der E-Mobilität gehört die Zukunft." Man werde das bisherige Tempo beim Umbau beibehalten und, wo möglich, noch erhöhen. Anders als sein Vorgänger Herbert Diess setzt Blume aber auch auf die Entwicklung synthetischer Kraftstoffe wie E-Fuels. Alternative Kraftstoffe sieht er als Chance, um den CO2-Ausstoß der Verbrenner zu senken, die noch auf Jahrzehnte auf den Straßen fahren werden.

Herbert Diess (r.) ist als Volkswagen-Chef gegangen, sein Nachfolger Oliver Blume schaut auch auf E-Fuels.
Bild: Volkswagen AG
Bis spätestens 2050 soll die Konzernflotte und das gesamte Unternehmen CO2-neutral sein. Auf dem Weg dorthin hat sich Volkswagen mit der Accelerate-Strategie und dem darin enthaltenen 'Way to Zero' klare Meilensteine gesetzt. Bis 2030 sollen 70 Prozent aller neuen Volkswagen in Europa rein elektrisch fahren. Für die europäischen Märkte wird VW laut Markenchef Thomas Schäfer schon 2033 die letzten Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor produzieren. In den USA und China soll es noch etwas länger gehen.
Schäfer kündigte Ende 2022 zudem zehn neue Elektro-Modelle von VW bis 2026 an – "vom Einstiegs-E-Auto mit einem Zielpreis von unter 25.000 Euro über den ID. Buzz bis zum neuen Flaggschiff ID.Aero". Bis Ende des Jahrzehnts sollen zudem sechs Gigafabriken für konzerneigene Batterien in Europa entstehen, um den immer größer werdenden Akku-Bedarf des Volkswagen-Konzerns sicherzustellen.
Mit Material von dpa
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